Dem Warnstreik in Sindelfingen sind 19 000 Beschäftigte gefolgt, so die IG Metall. Foto: IG Metall

Die IG Metall hat die Reihe ihrer Warnstreiks in der Region fortgesetzt. Nach ihren Angaben haben am Dienstag 19 000 Beschäftigte beim Daimler in Sindelfingen für die Forderung nach acht Prozent mehr Lohn gekämpft.

Am Mercedes-Benz-Standort Sindelfingen haben sich nach Angaben der IG Metall am Dienstag über alle Schichten hinweg 19 000 Beschäftigte des Werks beteiligt. Auch am digitalen Warnstreik der Daimler Truck AG Zentrale nahmen laut einer Pressemitteilung der Gewerkschaft 800 Beschäftigte teil.

Warnstreik soll ein „Vorgeschmack“ sein

Eleftherios Tolmidis, IG Metall-Vertrauenskörperleiter am Mercedes-Benz-Standort Sindelfingen, sagt zum Warnstreikauftakt: „An der heutigen Warnstreikaktion beteiligen sich, über alle Schichten verteilt, mehr als 19 000 Kolleginnen und Kollegen. Darauf sind wir sehr stolz! Und es ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was in den nächsten Wochen passieren wird. Denn wir werden den Druck am Standort Sindelfingen nun nach und nach erhöhen – und das so lange, bis die Arbeitgeber unserer Forderung nach acht Prozent mehr Entgelt endlich nachkommen. Die Beschäftigten haben sich eine ordentliche, tabellenwirksame Entgelterhöhung mehr als verdient, und die werden wir auch durchsetzen, da bin ich sehr zuversichtlich.“

Betriebsratsvorsitzende: Jetzt ist der Arbeitgeber am Zug

Auch der digitale Warnstreik bei der Daimler-Truck-Zentrale war demnach ein großer Erfolg: 800 Teilnehmende sind dem Aufruf der IG Metall Stuttgart gefolgt und haben an dem Livestream teilgenommen und ihre Arbeit niedergelegt. Carmen Klitzsch-Müller, Betriebsratsvorsitzende, erwartet vom Arbeitgeberverband im Rahmen der Tarifverhandlung ein angemessenes Angebot. In der Pressemitteilung der Gewerkschaft wird sie wie folgt zitiert: „Seit 2018 hatten wir keine tabellenwirksame Erhöhung mehr – unsere Forderung von acht Prozent wird von einer breiten Masse der Belegschaft getragen. Die Leistungen unserer Belegschaft im aktuellen Geschäftsjahr sprechen nach unserer Ad-hoc-Mitteilung zum Konzernergebnis für sich. Wir erwarten ein klares, seriöses Arbeitgeberangebot in der nächsten Verhandlungsrunde, die dem Rechnung trägt. Alles andere wäre ein weiterer Schlag ins Gesicht der Kolleginnen und Kollegen und treibt uns in einen Arbeitskampf, welcher für die Daimler Truck AG kontraproduktiv wäre.“