Medusa mit den Schlangenhaaren kann Männer versteinern. Foto: Carlsen/Breinbauer

André Breinbauer rollt in der Graphic Novel „Medusa und Perseus“ die Geschichte eines angeblichen Ungeheuers ganz neu auf.

Da guckt der Mann einmal die falsche Frau an, und dann war es das schon: Er ist zu Stein erstarrt, ein Denkmal seiner Unvorsicht. So erzählt das die griechische Mythologie anhand der Medusa, eines männermordenden Monsters mit Schlangenhaaren. Dieselbe Mythologie feiert den Helden Perseus, dem es gelang, dieses Ungeheuer zu erschlagen. Der Comiczeichner André Breinbauer hält diese Version für miese Machopropaganda. Er setzt ihr in „Medusa und Perseus“ (Carlsen-Verlag, 288 Seiten, 26 Euro) eine andere Lesart gegenüber.

An diesem Mittwoch um 19.30 Uhr stellt er seine Graphic Novel in Stuttgarts Stadtbibliothek am Mailänder Platz vor. Bei Breinbauer ist Medusa kein Scheusal, sondern ein Opfer von Gewalt und Willkür der Götter. Und auch Perseus ist nur der Spielball höherer Mächte, der die Drecksarbeit anderer verrichtet und glaubt, das sei ehrenvoll.

Medusa und Perseus. Comiclesung. Stadtbibliothek am Mailänder Platz, Mi, 19.30 Uhr.