Rund 70 Einzelstücke verlassen die Werkstatt von Frank Kühfuß pro Jahr. Drei, vier Tage kann es dauern, bis eine Larve fertig ist. Foto: Caroline Holowiecki/Caroline Holowiecki

Frank Kühfuß aus Frickenhausen ist Schauspieler, stolzes Mitglied einer Narrenzunft – und Maskenschnitzer. In seiner Werkstatt scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.

Frickenhausen - Der Pinsel fliegt über die Maske. Mit schnellen Strichen taucht Frank Kühfuß das hölzerne Gesicht nach und nach in eine Farbe, die etwas an Erdnussbutter erinnert. Die groben Borsten schrubben lautstark übers Holz. Kühfuß schaut nicht auf. Er muss Gas geben. Die Acrylfarbe trocknet schnell. „Jetzt muss ich dranbleiben, wenn die Farbe angemischt ist“, sagt er, während er einen neuen Ton, ein Senfgelb, von einem Pappdeckel aufnimmt und mit flinken Bewegungen über die erdnussfarbene Grundierung verteilt. Gleich kommt noch das Wangenrot, und „dann fängt die Maske schon ziemlich an zu leben“. Immer wieder schielt er zum Original. Eine jahrzehntealte Maske der Herdhau-Hexen Wolfschlugen liegt auf dem Arbeitstisch. Ein wüstes Weib mit tiefen Falten um die Augen, die von grünen Brauen eingerahmt werden. Wolfszähne ragen aus dem Mund, dicke Warzen sitzen auf dem Zinken. Die Hexenfratze ist das Erkennungszeichen des Narrenvereins, und der braucht mehr davon für Neueinsteiger. Kühfuß liefert den Nachschub.