Szene aus „18 Briefe und eine Fabel aus Belarus“ mit Therese Dörr im Stuttgarter Kammertheater Foto: Staatstheater/Björn Klein

Die belarussische Regisseurin Maryna Mikhalchuk inszeniert in „18 Briefe und eine Fabel aus Belarus“ Geschichten inhaftierter Frauen aus ihrem Heimatland.

Es ist Krieg im Theater, und eine Frau tanzt. Ekstatisch wirft sie Körperteile um sich, als habe sie eben erst bemerkt, dass man Arme schwingen und mit Beinen stampfen kann. Nicht schön, nicht anmutig. Ein wilder Moment des Ausbruchs – aus einem Leben, das sich selbst nicht gehört. „8 Briefe und eine Fabel aus Belarus“, das am Samstag im Foyer des Kammertheaters Premiere feierte, erzählt von einer Heimat, in der man nicht nur nicht ankommen kann. Sondern die Menschen auf brutalste Art spüren lässt, dass sie als Individuum dort keinen Platz haben. Das Stück der 24-jährigen Belarussin Maryna Mikhalchuk bringt Briefe und Geschichten inhaftierter Frauen auf die Bühne, die sich gegen die Übermacht eines totalitären Regimes wehren.