Mahles Umsatz stieg laut Mitteilung um 14 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Der Stuttgarter Automobilzulieferer kommt nicht aus den roten Zahlen. Für das schlechte Ergebnis gibt es mehrere Gründe.

Der Automobilzulieferer Mahle hat im vergangenen Jahr erneut rote Zahlen geschrieben. Trotz eines Umsatzwachstums fiel der Verlust 2022 deutlich höher als im Jahr zuvor aus. Der Jahresfehlbetrag belief sich auf 332 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Stuttgart mitteilte. 2021 hatte das Minus 108 Millionen Euro betragen. Mahles Umsatz stieg laut Mitteilung um 14 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro.

Im laufenden Geschäftsjahr wolle Mahle wieder schwarze Zahlen schreiben, hieß es vom Unternehmen. „Wir wollen bis 2025 wieder da sein, wo Mahle hingehört, auf einem gesunden Ebit-Niveau“, sagte Firmenchef Arnd Franz der Deutschen Presse-Agentur, ohne ein genaues Ziel für 2025 zu nennen. Das langfristige Ziel werde laut Franz bei einer Ebit-Marge von circa sieben Prozent liegen.

Starke Kostensteigerungen bei Rohstoffen

Beim operativen Ergebnis (Ebit) musste Mahle im vergangenen Jahr Abstriche machen. Dieses war zwar mit 60 Millionen Euro positiv, lag aber unter dem Vorjahreswert von 169 Millionen Euro. Die Ebit-Marge lag bei 0,5 Prozent. Die Geschäfte seien vor allem im ersten Halbjahr durch starke Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Energie und Fracht sehr stark beeinflusst worden, teilte das Unternehmen mit. Mahle habe mit Kosteneinsparungen, Produktivitätssteigerungen und Preisanpassungen reagiert.

2022 sei erneut ein extrem herausforderndes Jahr gewesen. „Dies lag vor allem an den massiven Auswirkungen weltweit gestörter Lieferketten, am Halbleitermangel sowie an Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Vorprodukten und Energie“, sagte Franz. Das Unternehmen habe mit Nachdruck gegengesteuert, etwa mit konsequenter Kosten- und Ausgabendisziplin. Die Richtung stimme, sagte Franz.

Knapp 72.000 Mitarbeiter bei Mahle

Wachsen werde Mahle in Zukunft laut Franz im Wesentlichen mit der Elektrifizierung. Die Strategie richte sich künftig auf: „Elektrifizierung, Thermomanagement und effiziente, saubere Verbrennungsmotoren“, sagte der Mahle-Chef, der den Posten im November des vergangenen Jahres übernommen hatte.

Laut Mahle wuchs die Anzahl der Arbeitnehmer um circa ein Prozent auf 71.947. Der Aufbau sei laut Finanzchef Kapaun vor allem in Zukunftsbereichen sowie in Märkten mit guter Auftragslage erfolgt, insbesondere in Nordamerika. In Europa, Deutschland eingeschlossen, sei die Zahl der Beschäftigten um vier Prozent gesunken, was der schwierigen Marktsituation sowie der Transformation der Automobilbranche geschuldet gewesen sei.