Eine Frau aus Bad Buchau ist zum Opfer eines Betrügers geworden. (Symbolbild) Foto: IMAGO/Wolfgang Maria Weber/IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Erst nähern sich eine Frau aus Bad Buchau und ein angeblicher Chirurg der Vereinten Nationen an, dann braucht er dringend Geld. Sie will helfen und wird zum Opfer eines Betrügers. Die Polizei warnt.

Eine Frau aus Bad Buchau (Landkreis Biberach) ist zum Opfer eines Betrügers geworden und überweist mehrere Tausend Euro. Wie die Polizei mitteilte, erhielt die Geschädigte Nachrichten von einem angeblichen Chirurgen der Vereinten Nationen auf ihr Handy. Beide näherten sich offenbar romantisch an. Im Laufe der Zeit erzählte der Unbekannte eine abenteuerliche Geschichte, erklärt die Polizei. Er sei im Jemen und habe eine Metallkiste voller Geld. Damit wolle er eine Klinik gründen.

Zuvor schicke er das Geld aber nach Deutschland zur Geschädigten, so der unbekannte Mann. Um an das Geld gelangen zu können, forderte er die Frau auf, einen vierstelligen Betrag zu überweisen, was diese tat. Nun gab der Unbekannte vor, dass sie einen weiteren fünfstelligen Betrag überweisen müsse, damit ein Gericht in Griechenland nicht gegen sie wegen Geldwäsche ermittle, da die Geld-Kiste von den Behörden dort aufgehalten wurde. Auch diese geforderte Summe überwies die Geschädigte aus Bad Buchau. Danach bekam sie es mit der Angst zu tun und wandte sich an die Polizei, die die Betrugsmasche enttarnte und die Ermittlungen nach dem Täter aufnahm.

Die Polizei warnt vor virtuellen Bekanntschaften. Versprochen werde die große Liebe, das schnelle Geld oder der Traumjob - doch hinter den verlockenden Angeboten steckt häufig sogenanntes Scamming. Oft führt der Weg zum ersehnten Glück nämlich über Vorauszahlungen an Betrüger.

Betrug über Dating-Plattformen

Besonders perfide, und für die Opfer mit hohem emotionalem Stress verbunden, ist das Love- oder Romance-Scamming. In Online-Partnerbörsen oder auch in sozialen Netzwerken sind die Scammer auf der Suche nach potenziellen Opfern. Ist ein Kontakt erst einmal hergestellt, werden diese mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft - und zwar einzig und allein mit dem Ziel, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Besonders bitter: Opfer können sich unter Umständen selbst strafbar machen, etwa in Fällen von Geldwäsche. Wenn dem Love-Scamming-Opfer dann das Geld ausgeht, transferieren die Täter aus anderen Straftaten Geld über das Konto des Opfers. Im schlimmsten Fall ist nicht nur das Geld, sondern auch die Immobilien und andere Wertgegenstände des Opfers weg.