Stadtvillen in Belgravia, einem bei Russen beliebten Viertel Londons Foto: imago/Robert Harding

Seit dem Krieg in der Ukraine macht sich unter den russischen Oligarchen in London Nervosität breit. Hektisch versuchen sie, den Sanktionen zu entkommen. Helfen ihnen ihre guten Kontakte zur Politik?

Petr Aven hat ein Problem. Er kann seine Rechnungen nicht mehr bezahlen. Nicht, dass es ihm dafür am nötigen Kapital fehlt. Immerhin verfügt der 67-jährige Bankier aus Russland nach Angaben Londons über 4,5 Milliarden Pfund. Aber Avens Vermögen liegt auf Eis. Die britische Regierung hat ihn auf die Sanktionsliste gesetzt, weil sie ihn zum inneren Kreis jener Oligarchen rechnet, die mit Moskaus Hilfe riesige Reichtümer zusammengetragen und sie ins Ausland verfrachtet haben. Und Aven, der nahe dem St. James’s Park wohnt und außerdem ein palastähnliches Anwesen am Rande Londons sein Eigen nennt, versteht die Welt nicht mehr.