Für Liechtenstein ein Erfolg in der WM-Qualifikation: Nur 0:2 gegen Deutschland verloren. Das feiern die Spieler mit ihren Fans. Foto: /dpa/Sven Hoppe

Die Liechtensteiner präsentieren sich als wahre Fußballromantiker. Nach dem 0:2 gegen Deutschland in der WM-Qualifikation kommt es zu Szenen wie in der Kreisliga hierzulande.

St. Gallen - Es gibt sie noch: die oft vermisste Fußballromantik. Am Donnerstagabend zeigte sie sich mal wieder. Und nein, nicht beim Kreisliga-Kick im Nachbardorf, sondern bei einem Qualifikationsspiel für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar. Bei der Partie Liechtenstein gegen Deutschland (0:2) präsentierten sich die wackeren Gastgeber in Blau als die großen Fußballromantiker.

Lothar Matthäus liegt falsch

Etwa deshalb, weil die meisten der Liechtensteiner Spieler sonst in der vierten Schweizer Liga auflaufen, und sie dennoch keine zweistellige Niederlage gegen den scheinbar übermächtigen Favoriten und viermaligen Weltmeister kassierten – wie es übrigens manch ein Experte vor der Begegnung vermutete. An dieser Stelle bietet es sich an, ihm im Namen der Liechtensteiner mit seinen Worten zu entgegnen: „Wäre, wäre – Fahrradkette.“

Szenen wie in Deutschlands Amateurligen

Aber nicht nur der aufopferungsvolle Kampf im Spiel selbst, auch die Szenen danach ließen das Herz jedes Fans höher schlagen: Es gab Bratwurst und Bier, direkt auf dem Rasen. So wie man das in Deutschland nur aus den Amateurligen kennt. Wie schön, dass einem der himmlische Geruch dieser Kombination schon bei der Vorstellung in die Nase steigt!

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Aber Stopp, das Beste kommt ja noch: Denn Bratwurst und Bier reichten den Spielern die eigenen Fans von den Rängen. Und als hätten die Liechtensteiner da nicht schon das Fußballromantik-Level 100 erreicht, warfen sie ihren Anhängern noch die Trikots zu. Wer sich nun fragt, was die Ersatzspieler der DFB-Auswahl zur gleichen Zeit auf dem Platz machen mussten? Es waren Tempoläufe!