Bastian Maichle aus Schornbach und Mika Lerch aus Winnenden haben in Nürnberg den Landschaftsgärtner-Cup 2024 gewonnen. Innerhalb von 15 Stunden mussten sie eine 16 Quadratmeter große Fläche gestalten. Es gab einige Herausforderungen.
Sie haben sich in der Vorbereitung noch mal so richtig ins Zeug gelegt, und die Mühen haben sich offenkundig gelohnt: Bastian Maichle und Mika Lerch haben auf der Nürnberger Leitmesse GaLaBau der Garten- und Landschaftsbauer den Landschaftsgärtner-Cup 2024 gewonnen. Damit sind der Winnender und der Schornbacher deutsche Meister der Garten- und Landschaftsbauer. Bereits im April hatte das Duo die auf der Landesgartenschau in Wangen im Allgäu ausgetragene baden-württembergische Meisterschaft für sich entschieden – wofür sie sich wiederum mit guten Noten bei den überbetrieblichen Ausbildungskursen qualifiziert hatten.
Gestartet waren am Donnerstag und Freitag vergangener Woche in Nürnberg zwölf Zweierteam, es waren die Sieger der zwölf GaLaBau-Landesverbände. Mit Hanna Kanzelmeier und Klara Thöle, den Titelträgerinnen des Landesverbands Niedersachsen-Bremen, war auch ein reines Frauenteam dabei. Angesichts der körperlichen Belastung etwa durch Steineschleppen eine im Kollegenkreis hoch anerkannte Leistung, obwohl die Frauen diesmal nicht in die Medaillenränge vordringen konnten.
Auch ein Insektenhotel ist integriert
Jedes Team hatte insgesamt 15 Stunden Zeit, um eine 16 Quadratmeter große Fläche exakt nach den vorgegebenen Plänen zu gestalten. Dabei war die gesamte Bandbreite des Handwerks gefordert, also Pflaster- und Maurerarbeiten sowie die standortgerechte Bepflanzung. Biodiversität und eine klimagerechte Gartengestaltung waren ebenfalls Bestandteile der Wettbewerbsaufgabe. So galt es beispielsweise einen Baum zu pflanzen und ein Insektenhotel zu integrieren. Im Vorfeld gab es davon zwar eine Skizze, den vollständigen Plan mit den exakten Maßen erhielten die Teilnehmenden jedoch erst am Vortag des Wettbewerbs.
„Es war ein Zusammenspiel der zwei Tage, die sowohl körperlich als auch mental herausfordernd waren“, sagt Bastian Maichle. Weil der 22-Jährige und sein 21-jähriger Kollege eine Fläche am Rand des Wettbewerbsgeländes hatten, war ihnen die Aufmerksamkeit hunderter Besucher sicher. Darunter waren auch die Arbeitgeber des Duos. Sowohl Marc-Philipp Link, Juniorchef der Schmidener Firma Link, als auch – im Fall von Mika Lerch – Thomas und Aron Heumann von der Beutelsbacher Firma Thomas Heumann Gartenanlagen verfolgten gespannt den Auftritt ihrer Auszubildenden. Am Vorabend gaben sie letzte Tipps, aber bereits in den Wochen davor hatten sich Bastian Maichle und Mika Lerch akribisch vorbereitet. Auf dem Lagerplatz von Thomas Heumann hatten sie – wie schon vor den Landesmeisterschaften – eine Trainingsfläche aufgebaut. Mit den originalen Baumaterialien übten sie teils noch nach Feierabend und erhielten dabei zusätzliche Unterstützung von Christoph Wanner. Der Trainer des Landesverbands war 2013 selbst deutscher Meister. „Es gingen auch einige freie Tage drauf“, sagt Bastian Maichle.
Die eingeübte Routine zahlte sich beim Wettkampf aus. „Jeder wusste, was er zu tun hatte“, sagt Mika Lerch, der übrigens auch schon als Ruderer bei deutschen Meisterschaften vordere Plätze belegt hat. Weil der Landschaftsarchitekt Michael Epple bereits den Plan für die baden-württembergischen Titelkämpfe entworfen hatte, „war uns sein Stil schon bekannt“, sagt Mika Lerch über einen kleinen Vorteil.
Während der schweißtreibenden Arbeiten gab es motivierendes Sonderlob von der Jury: Einen Stein des bogenförmigen Pflasters zerteilte das Rems-Murr-Duo so exakt, dass er wie gesägt aussah. Und auch das Vorgehen von Bastian Maichle und Mika Lerch bei der Baumpflanzung gefiel dem Preisgericht. Weil im Gegensatz zu einigen Konkurrenten zudem auch das Zeitmanagement der beiden passte, blieb am zweiten Tag sogar noch eine Viertelstunde Zeit für die finale Kontrolle. „Die Gefühlslage am Ende war schon gut. Wir waren zufrieden mit unserer Fläche“, sagt Mika Lerch, der in wenigen Wochen mit dem Studium des Gartenbau-Managements beginnen wird. Er und Bastian Maichle loben auch das kollegiale Miteinander: „Wir hatten eine sehr gute Gemeinschaft mit den anderen Teams.“
Neben viel Anerkennung gab es zum Titelgewinn ein gemeinsames Preisgeld von 3000 Euro, Tablet-PCs und weitere Geschenke wie einen Spaten mit Namensgravur. Eines kommt allerdings erst später: der Gesellenbrief. Vier Tage nach dem Wettbewerb standen die Abschlussprüfungen der Garten- und Landschaftsbauer an. Dank der guten Vorbereitung haben Mika Lerch und Bastian Maichle auch diese locker bestanden.