Ein 31-Jähriger muss für dreifachen schweren Missbrauch in Haft Foto: Uli Deck/dpa

Zuerst geschwiegen, dann doch noch ein Geständnis abgelegt. Ein 31-Jähriger hat vor dem Stuttgarter Landgericht nach mehreren Verhandlungstagen zugegeben, die 13-jährige Tochter seiner Lebensgefährtin in deren Sindelfinger Wohnung mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Am Donnerstag wurde er dafür zu drei Jahren Haft verurteilt.

Stuttgart/Sindelfingen - Zuerst geschwiegen, dann doch noch ein Geständnis abgelegt. Ein 31-Jähriger hat vor dem Stuttgarter Landgericht nach mehreren Verhandlungstagen zugegeben, die 13-jährige Tochter seiner Lebensgefährtin in deren Sindelfinger Wohnung mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Gestern wurde er dafür zu drei Jahren Haft verurteilt.

Diese milde Sanktion basiert allerdings auf seinem Geständnis, wenngleich dieses nach richterlicher Meinung recht spät kam und auch in abgeschwächter Form. Immerhin hatte die Staatsanwältin vier Jahre Haft beantragt. Laut dem Urteil hat der 31-Jährige die Mutter des Opfers im Jahre 2017 in Sindelfingen kennen gelernt und eine Beziehung mit ihr aufgenommen, als die Tochter zehn Jahre alt war. Im Jahre 2019 hat er dann nach seinem Geständnis und den Feststellungen der Stuttgarter Jugendschutzkammer begonnen, sich an der damals 13-Jährigen sexuell zu vergehen. Dabei habe er das Alter des Kindes gekannt, sagte die Vorsitzende Richterin gestern im Urteil.

Die Taten passierten, wenn die Mutter arbeiten war

Bis zu seiner Festnahme im September letzten Jahres hatte er somit das Kind mehrfach sexuell missbraucht darunter auch Praktiken, die dem Opfer Schmerzen bereitet hatten. Direkte Vergewaltigungen indes konnten ihm nicht nachgewiesen werden. Zweimal habe der Mann bei den Verbrechen ein Kondom benutzt, einmal jedoch nicht. Dafür lautet das Urteil auf „dreifacher schwerer sexueller Missbrauch eines Kindes“.

Die Taten habe der Angeklagte laut dem verkündeten Urteil immer dann in der damals gemeinsamen Sindelfinger Wohnung verübt, als die Mutter in der Arbeit war. Die Frau habe erst etwas von den Übergriffen mitbekommen, als sich das Verhalten der Tochter änderte und sie dann Ende September mit dem Angeklagten darüber sprach. Der habe die Vorwürfe damals noch aufs Heftigste abgestritten – und dann vor Gericht zunächst gar keine Angaben gemacht.

Von den verhängten drei Jahren Freiheitsstrafe wird er vermutlich nur zwei Jahre absitzen müssen. Ob er danach nach Rumänien ausgewiesen wird, ist noch nicht entschieden.