Mit vereinten Kräften wird der Narrenbaum auf dem Marktplatz aufgestellt. Foto: Werner Kuhnle

Zum Landesnarrentreffen kommen an diesem Wochenende Fasnetsvereine aus dem ganzen Ländle nach Steinheim. Der Auftakt am Samstag lässt die Vorfreude auf den großen Umzug am Sonntag wachsen.

Der seit elf Jahren aktive 1. Fasnetsverein der Stadt Steinheim hat die Aufgabe übernommen, das aktuelle Landesnarrentreffen des Landesverbands Württembergischer Karnevalsvereine auszurichten. Mit dem Sternenmarsch begrüßten am Samstag bei winterlichen Temperaturen mehr als 20 befreundete Gruppen die zahlreichen Zuschauer auf dem Steinheimer Marktplatz, ehe am Sonntag der große Umzug steigt.

Ein närrisches Wimmelbild

Es ist schon etwas Besonderes, die Verwandlung des Steinheimer Marktplatzes in ein närrisches Wimmelbild mitzuerleben. Dank der Tatsache, dass der Fasnetsverein Steinheim in diesem Jahr als Ausrichter des 40. Landesnarrentreffens in Erscheinung tritt, kamen am Samstagnachmittag Bewohner wie Besucher der Urmenschstadt in die Gunst, eine lebhafte Szenerie zu beobachten, die in ihrer freudigen Vitalität wohl niemanden ungerührt lässt. Die verschiedenen Narren-Gruppen – etwa aus Backnang, Neckarweihingen, Reutlingen, Murrhardt oder auch die Graustalweible aus Massenbachhausen, die mit ihrer grinsenden Maske besonders gut gelaunt aussehen, näherten sich beim sogenannten Sternenmarsch mit Schellengeläut und Ratschen dem turbulenten Geschehen vor dem Rathaus: und zwar aus drei Richtungen.

Natürlich waren auch die Murrer Gässlesfetzer zugegen, die – wie ihre Ditzinger Guggenmusik-Kollegen Los Titzos – für einen charakteristischen Fasnetssound sorgten. Der Sternenmarsch ist bei Narren beileibe keine energiefressende Disziplin mit großer Distanz: aber eine bunte, laute und fröhliche. Das unterstreicht auch der aktuelle Faschings-Hit „Wir lieben Fasnet“, den der Verein extra für das Treffen, gemeinsam mit Schlagersängerin Heike Wanner kreiert hat und der laut über den Platz schallte. Der Vorsitzende des Steinheimer Vereins, Daniel Arnold, begrüßte über das Mikrofon die einlaufenden Fasnetsgruppen und rief die jeweiligen Narrenrufe aus, die dreimal hintereinander ertönen. So auch der Ruf der Narren aus der Urmenschstadt: Gloschd’r-Hexa - Bebbeles’s-Drescher.

Bevor aber der „kleine, aber feine Narrenbaum“ neben dem Marktplatzbrunnen aufgestellt wurde, der dort zum Zeichen der närrischen Freundschaft sein Haupt erhebt, heizten die Gässlesfetzer den Anwesenden noch einmal richtig ein. Die Narren beklatschten alsbald das von Maschine und einzelnen Narren vollbrachte Werk, auf ihre Weise: mit dem Aufeinanderklatschen von Holzlöffeln, dem Schütteln der Glöckchen und dem lebhaften Drehen der Ratschen. Danach wurde der Platz zum Tanzen freigegeben und die Maskenträger mischten sich fröhlich in den Wirbel der Schneeflocken.