Eine Initiative in Schmiden sammelt Unterschriften für die Rückkehr zur alten Geschwindigkeitsbegrenzung – weil es jetzt offenbar lauter ist als vorher.
Weil die Lärmwerte vor allem in den Nachtstunden zu hoch sind, hat die Stadt Fellbach für viele Durchfahrtsstraßen eine Tempo-30-Regelung beschlossen. Doch die im Lärmaktionsplan festgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung stößt offenbar auch bei Anwohnern nicht auf einhellige Begeisterung. Als Sprecher einer im Stadtteil Schmiden gegründeten Bürgerinitiative mit dem Titel „50 statt 30“ hat sich jetzt Dejan Kosanovic an die Redaktion gewandt – und beklagt, dass es seit der Aufstellung der Schilder in der Fellbacher Straße eher lauter denn leiser geworden ist. „Was das Ziel der Lärmminderung betrifft, zeigen sich bisher keine deutlich positiven Effekte. Während es abends etwas ruhiger geworden ist, ist die Straße tagsüber durch Stau und Verstopfung lauter als zuvor“, formuliert der 21-Jährige. Bemängelt wird von den Anwohnern, dass der Lärmaktionsplan nur auf theoretischen Berechnungen fußt, aber keine konkret für Fellbach gültigen Belege über die Wirksamkeit beinhaltet. „Die jetzt gültige Geschwindigkeitsreduzierung wurde ohne Wissen und ohne direkte Beteiligung der Anwohner beschlossen und hat zu erheblichen Einschränkungen im Alltag vieler Bürger geführt“, fasst Kosanovic zusammen.
Die Bürgerinitiative wünscht sich eine flexible Regelung
Die neue Bürgerinitiative gibt an, mittlerweile 360 Unterschriften für eine Petition gesammelt zu haben, der Auftritt auf der Internet-Plattform Instagram habe bereits 100 Follower. Laut Kosanovic wünscht sich eine Mehrheit der Anwohner in Schmiden eine flexible Geschwindigkeitsregelung: Tagsüber von 6 bis 22 Uhr solle Tempo 50 gelten, ab 22 Uhr in der Nacht dann Tempo 30. Dieser Vorschlag habe sich in anderen Städten bereits als effektiv erwiesen, da er eine Balance zwischen Verkehrsfluss und Lärmschutz schaffe. Leider seien Anfragen an die Stadt nach einem Gespräch mit OB Gabriele Zull bisher unbeantwortet geblieben. „Ein konstruktives Gespräch mit der Verwaltung wäre aus unserer Sicht ein entscheidender Schritt, um gemeinsam eine Lösung zu finden, die den Bedürfnissen der Bürger und den verkehrstechnischen Anforderungen gerecht wird“, sagt Kosanovic.