Ladesäulen für E-Autos sollen zentral erfasst werden. Aber die Datenbank hat Lücken. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Es gibt ein zentrales Register für Ladesäulen in Deutschland. Doch es leidet an Mängeln – und ist erst mit Ergänzungen wirklich aussagekräftig.

Wie kommt Deutschland beim Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur voran? Die Antwort liegt in den Daten der Bundesnetzagentur – theoretisch. Dort müssen alle öffentlich zugänglichen Ladesäulen angemeldet werden. Die Behörde veröffentlicht eine regelmäßig aktualisierte Liste im Internet. Sie ist auch die Grundlage für unser Ladesäulenranking. Zum Stand 1. Januar sind bundesweit 77 285 Ladepunkte aufgeführt, einschließlich Adresse, Betreiber und technischen Details. Dazu kommen rund 3000 Ladepunkte, deren Betreiber keine Veröffentlichung wünschen.

Nur: Die Angaben stimmen nicht immer, zum Beispiel passen die Geokoordinaten teils nicht zur Adresse. Wir haben eine Reihe solcher Standorte händisch korrigiert, um sie einem Gebiet zuordnen zu können. Bei rund 100 Standorten im Südwesten war das ohne Detailrecherche aber nicht möglich, wir haben sie daher nicht berücksichtigt.

„Eine Einzelfallprüfung von Standortangaben erfolgt durch die Bundesnetzagentur nicht“, sagt ein Sprecher der Behörde auf Anfrage. Das macht Datenanalysen schwieriger, die den Ausbau der Ladeinfrastruktur vor Ort überprüfen.

Eine Verbesserung ist geplant

Etwas wird dagegen besser: Das Register soll um Angaben zur Zugänglichkeit erweitert werden, so der Behördensprecher. Bislang sind darin beispielsweise auch Ladesäulen auf Firmenparkplätzen enthalten, die sich vor allem an Mitarbeitende richten. Ob es besondere Regeln an einem Standort gibt, steht aktuell nicht in der Liste. Unser Ranking umfasst deshalb auch Ladesäulen an Firmenstandorten, was zumindest teilweise die Zahlen etwa von Neckarsulm (Audi) oder Sindelfingen (Mercedes) erklärt.

Neben der Zahl und der Ladeleistung der veröffentlichten Ladesäulen haben wir für die Datenanalyse auch Zahlen des Statistischen Bundesamts und des Kraftfahrt-Bundesamts herangezogen, um sie mit der Einwohnerzahl der Gemeinden und den dort gemeldeten E-Autos vergleichen zu können.