Pilotprojekt: der Apotheker Björn Schittenhelm hat in Holzgerlingen schon vor Weihnachten ein Testzentrum eröffnet. Foto: Stefanie Schlecht

Die Stadt Sindelfingen richtet kurzfristig eine Teststation ein. Das Landratsamt setzt ein flächendeckendes Konzept für den Kreis um: Fünf Schnellteststationen soll es bald geben. Für Besuche in Pflegeheimen und Krankenhäusern ist ein negatives Ergebnis jetzt Pflicht.

Sindelfingen - Das Sindelfinger Rathaus wird zum Testlabor: Weil ein negativer Antigen-Schnelltest für Besuche in Krankenhäusern und Pflegeheimen nun Vorschrift ist, können sich die Bürgerinnen und Bürger dort am Wochenende testen lassen. Diese kurzfristige Lösung wird mit dem Roten Kreuz (DRK) und der Feuerwehr umgesetzt, soll aber nur vorübergehend gelten. „Zeitnah soll in Zusammenarbeit mit dem Landkreis und örtlichen Apotheken ein Schnelltest-Angebot geschaffen werden“, teilt die Verwaltung mit. Das Landratsamt setzt ein Konzept für ein flächendeckendes Netz an Teststationen um. Die seit Montag geltende Neuerung in der Verordnung stelle viele Angehörige, aber auch die Einrichtungen vor Herausforderungen, da Schnelltestzentren bisher noch nicht so weit verbreitet seien, erklärte der Oberbürgermeister Bernd Vöhringer. „Vielfach droht den Bewohnern und Patienten die Vereinsamung“, sagt er.

Kostenlos – gegen eine Spende

Die Tests im Rathaus sind kostenlos, um eine Spende für ‚Nachbarn in Not‘ wird jedoch gebeten. Die Station im Rathausfoyer hat am Samstag, 16. Januar, und am Sonntag, 17. Januar, jeweils von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Sindelfinger Bürger sowie Personen die ihre Angehörigen in Sindelfinger Einrichtungen besuchen wollen, können einen Termin über die Corona-Hotline unter 0 70 31/9 46 11 oder 9 46 21 buchen. Das Testergebnis liegt nach etwa 15 Minuten vor, Getestete erhalten eine Bescheinigung. Bei einem positiven Ergebnis muss sich die Person sofort in Quarantäne begeben.

Neben dem Schnelltestzentrum des Apothekers Björn Schittenhelm in Holzgerlingen gehen am Samstag, 16. Januar, zwei weitere Teststationen in Herrenberg und in Böblingen in Betrieb. „Die flächendeckende Bereitstellung solcher Testmöglichkeiten ist ein wichtiger Baustein bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie“, erklärt der Landrat Roland Bernhard das Konzept des Kreises. Die Nachfrage danach sei auch groß. Und das Ziel sei es, dass alle Bürger in ihrer Umgebung eine Anlaufstelle haben, um kurzfristig eine mögliche Covid-Infektion abzuklären.

Vorbild ist das Holzgerlinger Pilotprojekt

Vorbild für alle Zentren ist das vor Weihnachten eröffnete Pilotprojekt in Holzgerlingen. In Sindelfingen und Leonberg sollen weitere entstehen. Alle fünf Einrichtungen arbeiten im Auftrag des Landratsamtes und werden voraussichtlich von Apothekern betrieben. Sie sollen so untergebracht werden, dass einn Ablauf mit wenigen Kontakten möglich ist. Eine Zusammenarbeit mit dem DRK ist erwünscht, die mit einer Corona-Schwerpunktpraxis Pflicht. Möglicherweise positiv Getestete werden dann an den Arzt weitergeleitet. Kostenlos sind die Tests, wenn im Auftrag des Gesundheitsamts zur Kontaktnachverfolgung getestet wird. Auch Selbstzahler sind willkommen.