Auch in Tübingen haben Architekten ihre Visionen vom idealen Wohnen realisiert. Das Gebäude im Philosophenweg war nur kurzzeitig ein Hotel. Foto: Verlag Cramers Kunstanstalt Dortmund

Wo lebt es sich besser – in Bauten, die an Tiefseeschnecken erinnern, oder in Wohnmaschinen? Die Kunsthalle Tübingen zeigt in der Schau „Schöner Wohnen“ kühne Architekturvisionen.

Letztlich war es gut, dass sich seine Vision nicht durchsetzte. Denn allzu praktisch wäre eine Wohnung ohne eine einzige gerade Wand wohl nicht. Friedensreich Hundertwasser war trotzdem felsenfest davon überzeugt, dass das Grundübel aller Städte die gerade Linie ist. Die Menschen lebten wie Gefangene in diesem „Urwald der geraden Linien“, meinte er, und sagte der toten, rationalen Architektur den Kampf an mit einem „Verschimmelungsmanifest“. Nach dem Motto: Nur wo Schimmel ist, ist Leben.