In Oxford studiert Belgiens Kronprinzessin Elisabeth Geschichte und Politik. Foto: imago images/Belga/HAND OUT BELGIAN ROYAL PALACE - BAS BOGAERT

Derzeit studiert Belgiens Kronprinzessin Elisabeth im englischen Oxford. Im Sommer wird sie an einem Militärcamp teilnehmen. Schließlich wird sie einst oberste Dienstherrin der belgischen Armee sein.

Truppenübungsplatz statt Oxford: Die Semesterferien von Belgiens Kronprinzessin Elisabeth werden vermutlich ziemlich anders aussehen als die ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen. Wie der Palast in Brüssel Anfang der Woche mitteilte, wird die 20-Jährige im Sommer an einem Militärcamp teilnehmen.

Keine Zeit zu verschnaufen für die Thronfolgerin, die derzeit an der englischen Universität Oxford Geschichte und Politik studiert. Die Prinzessin soll nach ihrer einjährigen Grundausbildung die Armee noch besser kennenlernen – schließlich wird sie einst deren oberste Dienstherrin sein. Dann, wenn Elisabeth Thérèse Marie Hélène von Belgien ihrem Vater auf den belgischen Thron folgt.

Offiziell ist Elisabeth die Herzogin von Brabant

Seit 2013, als ihr Vater Philippe König von Belgien wurde, ist Elisabeth Herzogin von Brabant, der offizielle Titel der belgischen Thronfolgerin. Die Kronprinzessin betritt Neuland: Noch nie hatte Belgien eine Königin.

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Elisabeth, geboren am 25. Oktober 2001, ist die älteste Tochter von König Philippe und Königin Mathilde. Sie hat drei jüngere Geschwister: Die Prinzen Gabriel und Emmanuel und ihre jüngste Schwester Eléonore.

Abi an der Kaderschmiede der Royals

2020 machte sie ihren Schulabschluss am UWC-Atlantic College in Wales. Die Schule, begründet vom deutschen Pädagogen und Salem-Gründer Kurt Hahn, ist die erste Adresse für junge Royals aus ganz Europa. Der niederländische König Willem-Alexander lernte in dem Schloss unweit von Cardiff, derzeit besuchen Willems Tochter Alexia und die spanische Thronfolgerin Leonor die Schule.

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Nach ihrem internationalen Abitur Baccalaureate folgte für Kronprinzessin Elisabeth eine einjährige Ausbildung an der Königlichen Militärakademie in Belgien.

Was die 20-jährige Prinzessin in ihren Freizeit macht, kann man auf der Homepage des belgischen Königshauses nachlesen: Sie treibe gerne Sport, heißt es da – Skifahren, Tennis, Segeln und Tauchen. Sie sei gerne in der Natur und wandere viel. Außerdem koche und lese sie gerne, spiele Klavier und verbringe so viel Zeit wie möglich mit ihren Freunden.

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Über Zeit dürfte Elisabeth allerdings eher nicht im Überfluss verfügen. Je älter sie wird, desto mehr öffentliche Auftritte werden von ihr als Thronfolgerin erwartet. Als Mitte März im südbelgischen Strépy-Bracquegnies ein Autofahrer bei einer Karnevalsveranstaltung in eine Menschenmenge raste und sechs Menschen tötete, eilten König Philippe und seine älteste Tochter zur Unfallstelle, um den Trauernden beizustehen.

Im sehr gespaltenen Belgien, das sich in flämische und wallonische Gebiete aufteilt, ist die Königsfamilie eine Institution, mit der sich alle Belgier identifizieren können sollen. Wohlwollend wird im Volk gesehen, dass die Königskinder Niederländisch genauso gut wie Französisch sprechen.

Engagement in Kenia

Von der Prinzessin wird auch soziales Engagement erwartet: Laut Palast setzt sich Elisabeth für ältere Menschen ein, für Obdachlose und für Menschen mit Behinderung. Darüber hinaus hilft sie bei ihren Freiwilligendiensten Kindern, die die Schule abgebrochen haben. Im Jahr 2019 besuchte die Kronprinzessin mit ihrer Mutter, Königin Mathilde, Kenia und informierte sich über die Projekte des Kinderhilfswerks Unicef.

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Eine besondere Ehre wurde Prinzessin Elisabeth schon zuteil, als sie erst sechs Jahre alt war: Seit damals ist eine belgische Forschungsstation in der Antarktis nach ihr benannt – die „Princess Elisabeth Antarctica Research Station“.

Zeitalter der Königinnen

Mit Elisabeths Generation wird in Europa ein Zeitalter der Monarchinnen anbrechen: Victoria und Estelle von Schweden, Leonor von Spanien, Amalia der Niederlande, Ingrid Alexandra von Norwegen – sie alle werden einst ihren Eltern auf den Thron folgen.

Königinnen gelten als sehr diszipliniert, pflichtbewusst und tüchtig – man denke nur an Queen Elizabeth II., die seit 70 Jahren auf dem britischen Thron sitzt. Oder die frühere niederländische Königin Beatrix, die stets perfekt vorbereitet in jedes Arbeitstreffen kam und der ein gewisser Kontrollwahn nachgesagt wurde.