VfB-Präsident Claus Vogt will die sportliche Leitung in der Krise so gut es geht unterstützen. Foto: imago images/Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch via www.imago-images.de

Trotz des 2:3 gegen Frankfurt will der VfB-Präsident Claus Vogt weiter für Ruhe bei den Stuttgartern sorgen. „Der Aufsichtsrat und das Präsidium stehen hinter den sportlich Verantwortlichen“, sagt Vogt.

Stuttgart - Auch nach der bitteren 2:3-Heimniederlage in der Fußball-Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt sowie inzwischen vier Punkten Rückstand auf den Relegationsrang 16 steht der VfB-Präsident Claus Vogt voll hinter der sportlichen Leitung des Vereins um den Sportdirektor Sven Mislintat und den Trainer Pellegrino Matarazzo. „Wenn man auf die Tabelle schaut, dann tut das jedem VfB-Fan natürlich im Herzen weh“, sagte Claus Vogt in der TV-Sendung „SWR Sport“ am Sonntagabend. „Der Aufsichtsrat und das Präsidium stehen aber weiter hinter den sportlich Verantwortlichen. Wir haben einen guten Trainer, Sportdirektor und Vorstand – und der Aufsichtsrat tut alles, was in seiner Macht steht, um zu unterstützen.“

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So habe die Clubführung trotz angespannter finanzieller Lage dem Wintertransfer von Tiago Tomas aus Lissabon zum VfB zugestimmt und habe das Trainingslager in Marbella unterstützt. „Und wir sorgen dafür, dass es in und rund um den VfB ruhig bleibt“, erklärte Vogt, der trotz der Negativserie mit nur einem Punkt aus den vergangenen sechs Bundesligaspielen nicht in Panik verfallen will: „Es wird sicher keine Krisensitzung geben, in der man draufhaut und Schuldige sucht. Das definitiv nicht. Wenn wir als Präsidium und Aufsichtsrat etwas anbieten, dann in der Frage, wo wir Hilfestellungen geben können.“

Die zweite Liga als Drohkulisse

Allerdings will sich Claus Vogt nicht vorschnell mit dem Szenario zweite Liga beschäftigen, denn es stehen in der Bundesliga noch 13 Spieltage aus. „Ich finde es viel zu früh, dass wir hier und heute über die zweite Liga sprechen. Momentan gibt es nur eine Marschrichtung: Das jeder alles tut, um in der ersten Liga zu bleiben“, erklärte der Böblinger Unternehmer, der seit Dezember 2019 der Präsident des VfB Stuttgart ist.

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Tatsächlich aber läuft auf dem Feld vieles beim VfB nicht nach Wunsch: „Die Spieler spüren die Situation, haben Angst Fehler zu machen. Es fehlt ein wenig an Selbstvertrauen“, sagt Vogt, der die Ankunft des neuen Vorstandschefs Alexander Wehrle, der aktuell noch als Geschäftsführer beim 1. FC Köln tätig ist, sehnsüchtig erwartet. „Alex Wehrle wird spätestens im April zu uns kommen – vielleicht auch ein paar Tage früher. Ganz sicher werden er und Thomas Hitzlsperger dann eine Zeit lang zusammenarbeiten, denn es muss ja auch eine Einarbeitung stattfinden“, sagt der 52-jährige Vogt. Es sei dabei ein mögliches Szenario, Wehrle früh in die strategischen Investitionsentscheidungen wie den Stadionumbau einzubinden. Thomas Hitzlsperger könnte sich dann in der angespannten Lage in seiner Funktion als Sportvorstand „voll um den Sport kümmern“.

Neues vom zweiten Investor

Und auch beim Thema zweiter Investor gibt es Neues: „Wir sind hier in guten Gesprächen mit guten Unternehmen. Das geht aber leider nicht so schnell“, erklärte Vogt: „Es geht tendenziell in die Richtung, dass wir noch einen zweiten großen Partner mit rein nehmen ähnlich wie die Mercedes Benz AG – und dazu eine Mittelstandsbeteiligung mit drei, vier maximal fünf kleineren Unternehmen, die aus der Region kommen.“