Im neuen Syrienkrieg kommen Russland, dem Iran und der Türkei – sowie ihren Stellvertretermilizen vor Ort – entscheidende Rollen zu.
Die Rebellenoffensive in Syrien rollt weiter. Nachdem die Kämpfer unter Führung der islamistischen Gruppe HTS die nordsyrische Wirtschaftsmetropole Aleppo überrannt haben, stoßen sie nun auf Hama zu, das auf dem Weg in die Hauptstadt Damaskus liegt. Die Truppen von Präsident Baschar al-Assad können den Vormarsch bisher nicht stoppen. Assads Schutzherr Russland und die Türkei als Unterstützerin der Rebellengruppen werden zu Schlüsselmächten in dem Konflikt. Vor vier Jahren hatten sie einen Waffenstillstand in Syrien ausgehandelt, der bis vor wenigen Tagen hielt. Diesmal dürfte eine Einigung schwieriger werden. Der Kollaps von Assads Armee ist beispiellos in der Geschichte des 2011 ausgebrochenen syrischen Bürgerkrieges: Die Truppen zogen sich fast kampflos zurück. Assad, der alle seine Gegner als Terroristen bezeichnet, drohte am Sonntag mit einem Gegenangriff: „Der Terrorismus versteht nur die Sprache der Gewalt, und mit dieser Sprache werden wir ihn brechen und vernichten.“
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