Bislang wurden im Gazakrieg knapp 40.000 Menschen getötet. (Symbolbild) Foto: dpa/Mahmoud Zaki

Die Hamas hat eine unabhängige Regierung für den Gazastreifen und das Westjordanland vorgeschlagen.

Die radikalislamische Hamas hat in den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen die Bildung einer unabhängigen Regierung für die Palästinensergebiete vorgeschlagen. Nach dem Ende des Gaza-Kriegs solle „eine parteiunabhängige Regierung mit nationaler Kompetenz den Gazastreifen und das Westjordanland“ verwalten, erklärte der hochrangige Hamas-Vertreter Hossam Badran am Freitag. 

„Die Verwaltung des Gazastreifens nach dem Krieg ist eine interne Angelegenheit der Palästinenser ohne jegliche Einmischung von außen, und wir werden den Tag nach dem Krieg in Gaza nicht mit externen Parteien diskutieren“, fügte Badran hinzu. 

Biden zeigt sich zuversichtlich

Ein Hamas-Vertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP jedoch, dass der Vorschlag für eine überparteiliche Regierung „mit den Vermittlern“ abgesprochen sei. Diese solle in der Anfangsphase nach dem Krieg die Regierungsgeschäfte führen und den Weg für Wahlen ebnen.

Die Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Hamas-Geiseln unter Vermittlung von Katar, den USA und Ägypten werden derzeit in Doha und Kairo geführt. 

„Sofortige und vollständige“ Feuerpause

US-Präsident Joe Biden hatte am Donnerstag gesagt, es gebe Bewegung in den Gesprächen. Es bestünden immer noch Differenzen, die überwunden werden müssten, aber die US-Vermittler machten „Fortschritte“, sagte Biden nach dem Nato-Gipfel in Washington. „Der Trend ist positiv und ich bin entschlossen, das Abkommen zustande zu bringen und den Krieg zu beenden“, sagte Biden.

Im Mai hatte Biden einen Plan für eine „sofortige und vollständige“ Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas vorgestellt. Dieser sieht unter anderem den Rückzug der israelischen Armee aus bewohnten Gebieten des Gazastreifens vor sowie die Freilassung der von der Hamas verschleppten Geiseln im Austausch für palästinensische Gefangene.

Bislang wurden fast 40.000 Menschen getötet

Der Krieg im Gazastreifen wurde durch den Großangriff von Kämpfern der Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen auf Israel am 7. Oktober ausgelöst. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1195 Menschen getötet und 251 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion auf den Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bislang mehr als 38.300 Menschen getötet.