Betroffenheit und Protest: Die Menschen versammelten sich am Samstag auf dem Böblinger Elbenplatz, um ihre Solidarität mit der Ukraine zu bekunden. Foto: Eibner-Pressefoto/ Tasos Ioannou

Böblingen protestiert gegen den Überfall auf die Ukraine: Rund 300 Menschen kommen zur Kundgebung auf den Elbenplatz und hören von einer Mitbürgerin, wie es in dem Land aussieht. Oberbürgermeister Stefan Belz ruft die Bürgerschaft zur Unterstützung auf.

Böblingen - Vor vier Jahren lebte Kateryna Wiedergold noch dort, wo sie sich jetzt auf das Schlimmste vorbereiten. Die 30-Jährige ist in Lwiw, dem früheren Lemberg, aufgewachsen. Seit vier Jahren ist die promovierte Ökonomin Böblingerin. Nun steht sie auf einer kleinen Bühne am Elbenplatz und erzählt rund 300 Menschen, was sie vor ein paar Tagen in ihrer westukrainischen Heimat, nur 1400 Kilometer von hier entfernt, erlebt hat: Obwohl die Front dort an der Grenze zu Polen noch nicht angekommen ist, gibt es feindliche Flugzeuge, heulende Sirenen, Menschen, die in die Keller flüchten, Menschen, die nur noch eines kennen: Angst.