Impfungen aus den Test- und Impfzentren im Landkreis fließen nun auch in die Berechnung ein. Foto: Eibner/Feichter

Der Landkreis Böblingen stand in Baden-Württemberg lange ganz hinten, was die Impfquote anbelangt. Dies lag auch daran, wie das Land Baden-Württemberg die Zahlen berechnet hat. Landrat Roland Bernhard ist froh, dass seine Kritik gefruchtet hat.

Böblingen - Das Land korrigiert die Impfquote. Impfungen, die im Kreisimpfstützpunkt (KIS) sowie in den Test- und Impfzentren im Landkreis verabreicht werden, fließen künftig in den Lagebericht des Landes ein. Dies war bisher, wie berichtet, nicht der Fall und führte dazu, dass der Landkreis im landesweiten Ranking weit hinten rangierte.

„Ich begrüße, dass das Land unsere Zahlen aufnimmt“, sagt Landrat Roland Bernhard; nun liege ein echtes Bild über die Impfaktivität im Landkreis vor: „Bei uns machen diese Impfungen etwa die Hälfte bis ein Drittel aus.“ Es gehe ihm aber nicht um das Ranking. Vielmehr rücke der Immunstatus der Menschen gerade auch dann in den Blick, wenn die Schutzzäune zunehmend fallen.

Zahlen sind aber nach wie vor zu niedrig

Bei allen Lockerungen sei das Thema Impfen nicht vom Tisch: „Die Zahlen sind nach wie vor zu nieder und wir müssen noch mehr Menschen von der Schutzimpfung überzeugen“, so Bernhard. Zudem nähere sich der Stichtag für die einrichtungsbezogene Impfpflicht und auch die politische Diskussion um die allgemeine Impfpflicht laufe. Für all das brauche man verlässliche Zahlen.

Kritik übt Bernhard an der Datenbasis. Diese lasse insgesamt zu wünschen übrig: „Ich würde mir wünschen, dass wir bis zum Herbst eine kritische Fehleranalyse betreiben und eine wetterfestes Gesamtkonzept erarbeiten, das Einschränkungen in einer nächsten Welle auf ein absolutes Minimum reduziert.“ red