In der Gastronomie werden Auszubildende gesucht. Foto: dpa/Marijan Murat/ 

Der dramatische Einbruch von 2020 hat sich im vergangenen Jahr nicht wiederholt.

Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt entspannt sich etwas. Das zeigt der aktuelle Ausbildungsreport der IHK-Bezirkskammer Böblingen für das Jahr 2021. Die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsplätze ist zwar auch im vergangenen Jahr 2021 zurückgegangen, allerdings war der Rückgang mit 1,6 Prozent moderater als 2020. Coronabedingt sackten damals die Zahlen um 10,8 Prozent besonders stark ab.

Seit zehn Jahren nimmt die Zahl der Ausbildungsplätze im Landkreis Böblingen kontinuierlich ab. „Zum einen nimmt durch den demografischen Wandel die Zahl der Schülerinnen und Schüler ab, zum anderen gibt es immer mehr Alternativen, in das Berufsleben einzusteigen. Die Bandbreite reicht dabei von der klassischen Ausbildung, über duale Studiengänge bis hin zum Universitätsabschluss“, sagt Andreas Hadler, der Präsident der IHK-Bezirkskammer Böblingen.

Im Jahr 2020 verschärfte sich die Lage zusätzlich durch die Corona-Pandemie. Dabei konnten auf der einen Seite die Unternehmen weniger Ausbildungsplätze als zuvor anbieten, auf der anderen Seite hatten die Jugendlichen auch weniger Möglichkeiten, sich über eine duale Ausbildung zu informieren. Diese Situation änderte sich auch 2021 nicht. „Das ist eine Herausforderung, da der Fachkräftemangel in der Corona-Krise weiter verschärft wurde und Unternehmen auf der Suche nach gut ausgebildeten Nachwuchskräften sind. Um dem entgegenzuwirken, stellt die Bezirkskammer Böblingen mit dem „Check-in-Karriere“- Jahr 2022 die duale Aus- und Weiterbildung in den Fokus. Neue Formate und Veranstaltungen entstanden.

Ebenfalls wird die Böblinger IHK in diesem Jahr das Thema Weiterbildung noch stärker in den Mittelpunkt rücken. „Vergleichen wir Studium und duale Ausbildung, werden oft die zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten im Anschluss an eine Ausbildung vergessen. In einer Kombination aus Aus- und Weiterbildung lassen sich Abschlüsse auf dem Niveau eines Bachelors oder gar Masters erreichen – und dies mit einer enormen Praxisnähe“, sagt Hadler.