Der Krankenhaus-Förderverein befürchtet eine Schwächung der Gastroenterologie und damit massive wirtschaftliche Verluste. Der Chef soll sich erklären.
Nicht nur medizinische, sondern auch wirtschaftliche Verluste erwartet der Förderverein des Krankenhauses Leonberg angesichts der dort geplanten Umstrukturierung der Inneren Klinik und des Abgangs der Chefärztin Barbara John. „Frau Dr. John war überaus erfolgreich. Sie hat ihre Abteilung medizinisch und wirtschaftlich ausgebaut und gefestigt“, sagt der Vorsitzende Helmut Noë. „Im Ergebnis verlieren wir damit unseren gastroenterologischen Schwerpunkt. Wenn weniger Darm-Patienten an die Viszeralchirurgie von Professor Wolfgang Steurer überwiesen werden, gibt es auch dort weniger Operationen. Wir befürchten, dass die jahrelange gute Arbeit und die hervorragende Versorgung für Leonberg und das Umland verloren geht.“
Der Förderverein will nun vom Geschäftsführer des Klinikverbundes, Alexander Schmidtke, wissen, was die von ihm „angedeutete Neuausrichtung der medizinischen Versorgung für die Bevölkerung in der Raumschaft Leonberg bedeutet und welche Investitionen vorgesehen sind“. Zudem solle Schmidtke erläutern, welche Auswirkungen die von der Ampel-Regierung noch auf den Weg gebrachte Krankenhausreform konkret für Leonberg bedeutet. Vom „seit Jahren diskutierten“ Klinik-Campus sei ebenfalls nichts mehr zu hören.
Unklarheiten im Krankenhaus Leonberg
Helmut Noë stellt zudem die Frage, ob die Fachabteilungen auch künftig von Chefärzten geleitet werden. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Stelle des Chefarztes der Anästhesie, der nach seiner Probezeit ausscheidet, nicht nachbesetzt werden soll. Der Förderverein verkenne nicht „die enormen finanziellen Probleme des Klinikverbundes“. Allerdings sei die Gesundheitsfürsorge ein „wesentlicher Bestandteil der Daseinsfürsorge“, erklärt Noë. „Die offenen Fragen und Herausforderungen berühren das Leonberger Krankenhauses existenziell. Es braucht eine gefestigte Zukunft.“