im Dunkeln: Familie ohne Strom in Kapstadt. Foto: dpa/Nic Bothma

Die Regenbogennation verkommt unter der Herrschaft der einstigen Befreiungsorganisation ANC zu einem Korruptionsparadies. Zum Verhängnis könnte der Regierung jetzt ihre Außenpolitik werden.

Südafrika hatte vergangene Woche gute Gründe zum Feiern. Nelson Mandelas Amtsantritt jährte sich: Ein Tag, an dem Millionen von Südafrikanern einst Tränen der Freude vergossen. Auch 29 Jahre später weinen die Kapbewohner wieder: Heute allerdings Tränen der Wut und Verzweiflung. Das Kap der sinkenden Hoffnung tauchte in der vergangenen Woche in neue Tiefen ab: Die Möglichkeit eines Totalkollapses des Stromnetzes deutet sich an, die Wirtschaft stürzt ab, Mandelas Organisation, der regierende Afrikanische Nationalkongress (ANC), stolpert von einem Skandal in den anderen. Zu allem Überfluss wird schließlich noch bekannt, dass aus Südafrika Waffen an das kriegführende Russland geliefert wurden. „Nie wieder wird dieses wunderschöne Land das Stinktier der Welt sein“, hatte Mandela in seiner Inaugurationsrede versprochen: Nun scheint es doch wieder so weit zu sein.