Musikalische Vielfalt erlebten die Zuschauer beim Jahresabschlusskonzert des AEG. Foto: Eibner-Pressefoto/Dimi Drofitsch

Beim Jahreskonzert des Albert Einstein Gymnasiums sind am Wochenende drei Musikgruppen und sieben Solisten aufgetreten. Die Programmfolge an den beiden Abenden variierte geringfügig.

Eine tolle Parade von sieben Solisten und drei Musikgruppen erlebten die Zuhörer kürzlich beim Jahresabschlusskonzert im Albert Einstein Gymnasium, wobei die jungen Musikerinnen und Musiker an zwei Abenden auftraten und die Programmreihenfolge beim zweiten Abend geringfügig wechselte.

In der Aula blieben nur wenige Plätze frei, der Beifall brandete stets auf. Die rund 80 Musikerinnen und Musiker begeisterten durch die große musikalische Bandbreite. Die Miniband intonierte mit Begeisterung legendäre Popsongs, so auch das fast 50 Jahre alte „Barbara Ann“ von den Beach Boys. Als Partner des Sinfonieorchesters konnten insgesamt sieben verschiedene Solistinnen und Solisten ein beachtliches Können demonstrieren.

Solisten interpretieren Solisten

Sie alle hatten sich Stücke von Komponisten ausgesucht, die mit einer Ausnahme selber früher berühmte Solisten waren: Franz Dopplers Fantasie für Flöte und Orchester, Charles-Auguste de Bériots Scene de ballet für Violine und Orchester, Felix Mendelssohn-Bartholdys Duo concertant für zwei Klarinetten und Orchester, Eduard Lalos Symphonie Espagnole und Sergei Kussewizkis Kontrabasskonzert. Einzige Ausnahme war der erste Satz von Robert Schumanns Klavierkonzert.

Das rund vierstündige Konzertprogramm war in seiner Zusammenstellung klug gewählt, denn durch die Berücksichtigung verschiedenster Epochen kam kaum Langeweile auf. Musik aus Pop, Frühromantik und Spätromantik fügten sich zu einem farbigen Reigen zusammen. Da die jungen Musikerinnen und Musiker ein oder zwei Sätze aus den Kompositionen vortrugen, war das Konzert doppelt so lang wie ein übliches, und die Zuhörer konnten in jeweils drei Pausen auch habhafte Kalorien zu sich nehmen.

Spaß am gemeinsamen Musizieren

In dieser hysterischen Zeit sei auch positiv angemerkt, dass eines der Werke des russischen Komponisten Nikolai Rimski-Korsakow erklang: die symphonische Dichtung „Große russische Ostern“, die wirkungsvoll altslawische Melodien und orthodoxe Kirchenglocken miteinander vermischt.

Die Miniband, das junge Orchester und das Sinfonieorchester spielten mit merklichem Engagement, natürlich nicht immer mit der Präzision von Profis, aber die wunderbare Intensität der Stimmung des gemeinschaftlichen Musizierens war bis in den Zuschauerraum hinein zu spüren.

Ausgefallene Stücke

Mia Beigel entlockte ihrer Querflöte in der Doppler-Fantasie lyrisch eindrucksvolle Melodielinien und eine feine Abstufung der Klangfarben. Simon Bartelt meisterte die anspruchsvolle Aufgabe, mit de Bériots Werk das Stück eines Weltstars aus dem 19. Jahrhundert zu realisieren, das Elemente von Bolero und Walzer verschmolz.

Überhaupt war es ein Charakteristikum dieses Konzertes, dass man auch mit etlichen Kompositionen konfrontiert wurde, die nicht zum allfälligen Standard gehören. So auch das Duo concertant für zwei Klarinetten von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Erstaunlich sicher war nicht nur das Zusammenspiel, was bei zwei gleichen Bläsern wie Klarinetten ohnehin heikel ist, sondern der romantische Musiziergestus. Spitze waren Mirja Kempf und Janina Damm.

Beachtliche musikalische Reife

Der 17-jährige Markus Kleiner wagte sich dann an den ersten Satz von Robert Schumanns berühmtem Klavierkonzert. Ein Stück, das für jeden Interpreten seine musikalischen Tücken bereit hält. Die stürmischen, die nachdenklichen und die zarten Passagen konnte er auf dem Flügel, der nicht zu den besten seiner Art gehört, adäquat realisieren.

Zur prominenten Virtuosenliteratur gehört auch die Symphonie Espagnole. Die erste Geigerin Anna Maria Jüdt spielte sie mit beachtlicher Virtuosität und musikalischer Reife.

Kontrabass kann nicht nur brummen

Theodora Lazarevic führte beim zweiten und dritten Satz des Kontrabasskonzertes vor, dass ein Kontrabass nicht nur brummen kann wie eine Hummel, sondern man ihm auch betörende Melodien und virtuose Passagen entlocken kann.

Mit einer herrlichen Klangfarbenparade schloss das Orchester dann den musikalisch bunten Reigen mit Rimski-Korsakows russischen Ostern. Genannt seien auch die Ensembleleiter Stephan Bergdolt, Alexander Burda, Oliver Dermann und Janni Stephan (Big Band).