Charles McMillan und Genevieve Hansen, zwei Augenzeugen des Mordes, umarmen sich nach dem Schuldspruch für Derek Chauvin. Foto: AFP/Stephen Maturen

US-Korrespondent Herrmann kommentiert den Schuldspruch im Fall Floyd: Es ist ein gerechtes Urteil, aber noch ein Einzelfall. Häufig kommen brutal gegen Schwarze vorgehende US-Polizisten ungeschoren davon.

Washington - Es ist ein Sieg der Gerechtigkeit. Zwölf Geschworene in Minneapolis haben ein Urteil gefällt, wie man es mit gesundem Menschenverstand anders kaum fällen konnte. Sie haben Derek Chauvin, den Polizisten, der sein Knie so lange in den Nacken George Floyds drückte, bis der in Handschellen am Boden liegende Afroamerikaner an Sauerstoffmangel starb, in allen drei Anklagepunkten für schuldig befunden. Zu eindeutig waren die Aufnahmen einer Handykamera, die das Verbrechen dokumentierten, als dass sich der Beamte auf Notwehr berufen konnte. Die Argumente der Verteidigung haben nicht überzeugt, weil die Beweislast erdrückend war.