Durch die immer steigenden Temperaturen in Deutschland wollen Ärzte und Architekten auf Hitzeschutz bei Neubauten aufmerksam machen. (Symbolbild) Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Die Landesärztekammer und die Architektenkammer in Baden-Württemberg fordern, dass Hitzeschutz bei Planung und Genehmigung von Neubauten bedacht werden soll.

Gesundheitliche Aspekte sollten bei der Planung und Genehmigung von Neubauten nach Auffassung von Landesärztekammer und Architektenkammer Baden-Württemberg eine deutlich größere Rolle spielen als bisher. Gesundheitlicher Hitzeschutz sei „zwingend als gesetzliche Pflichtaufgabe auf kommunaler, Landes- und Bundesebene zu verankern“, heißt es in einem am Dienstag in Stuttgart veröffentlichten Vorstoß.

Der Klimawandel sei längst Realität. Lange und intensive Hitzeperioden nähmen zu: „Für viele Menschen können sommerliche Hochtemperaturen zur konkreten Gesundheitsgefahr werden - vor allem auch dort, wo Menschen sich lange aufhalten: in der Wohnung, im Haus, im Stadtquartier.“ Laut Robert Koch-Institut seien 2022 4.500 Menschen in Deutschland nachweislich durch Hitze gestorben, allein 1.500 Todesfälle in Baden-Württemberg registriert worden.

Konkrete Vorschläge der Ärzte und Architekten

Die Vorschläge von Landesärztekammer und Architektenkammer reichen von Flachdach- und Fassadenbegrünungen über Sonnenschutz-Nachrüstungen bis hin zu Hitzeaktionsplänen und Baummanagement sowie zur Kartierung sogenannter Cool- und Hotspots in Städten. „Leben zu erhalten und die Gesundheit zu schützen, gehört zu den zentralen Aufgaben von Ärztinnen und Ärzten“, sagte Robin Maitra, Klimaschutzbeauftragter der Landesärztekammer Baden-Württemberg.

Hannes Bäuerle, Landesvorstand der Architektenkammer, beklagt, dass bauliche Lösungsansätze gegen Hitzewellen von privaten und öffentlichen Eigentümern noch zu selten mitgedacht würden. Hier brauche es ein Umdenken.