In vielen Kitas im Südwesten legen Beschäftigte am Montag oder Dienstag ihre Arbeit nieder (Symbolbild). Foto: dpa/Waltraud Grubitzsch

Der Tarifstreit im Sozial- und Erziehungsdienst eskaliert. Viele Eltern in Baden-Württemberg müssen sich nach Alternativen für die Betreuung umschauen. Wann und wo gestreikt wird.

Schon für diesen Montag haben sich viele Eltern in Sachen Kinderbetreuung nach Alternativen umschauen müssen. Denn die Gewerkschaft Verdi rief zu ersten Warnstreiks in den kommunalen Kitas auf. Aber wann wird eigentlich wo gestreikt? Und welche begleitenden Aktionen finden in den Städten statt? Eine Übersicht:

Bereits am Montag wurde die Arbeit in Geislingen an der Steige und in Esslingen niedergelegt. Abends um 17.30 Uhr wird in Karlsruhe vor der Pyramide auf dem Marktplatz mit einem sogenannten Smart-Mob auf die Thematik aufmerksam gemacht.

Aktionen in Stuttgart

Am Dienstag folgen Warnstreiks in Einrichtungen in Stuttgart und den Landkreisen Böblingen, Rems-Murr und Ludwigsburg. Begleitet werden diese von Aktionen und einem Kulturprogramm. Um 10 Uhr startet anlässlich des Internationalen Frauentags ein feministisches Programm im Gewerkschaftshaus in der Willi-Bleicher-Straße 20. Um 15 Uhr beginnt dort die Streikversammlung, um 15.30 Uhr das Kulturprogramm und um 16.30 eine Demonstration.

Ebenfalls am Dienstag wird in Reutlingen und Tübingen, Crailsheim und Heilbronn, Offenburg, Freiburg, Singen und Lörrach gestreikt. In Mannheim wird in allen Einrichtungen die Arbeit niedergelegt, um 12 Uhr spricht Christine Behle, die stellvertretende Verdi-Vorsitzende, am Alten Meßplatz.

In Karlsruhe ruft Verdi gemeinsam mit dem „Frauenbündnis 8. März“ zum Streik auf. Das Motto: „Überlastet. Ungesehen. Un(ter)bezahlt. Uns reichts!“ Begleitet wird der Warnstreik von diversen Aktionen auf dem Marktplatz: Streikversammlung und aktive Mittagspause ab 13 Uhr, ab 14 Uhr Kundgebung mit Redebeiträgen von Beschäftigten aus dem Sozial- und Erziehungsbereich, von Verdi und dem Frauenbündnis. Rapperin Migerra und Trommlerinnen machen Musik, ab 16 Uhr gibt es eine Demonstration durch die Stadt.

Heftige Kritik der Arbeitgeber

Die Aktionen stoßen auf heftige Kritik der Arbeitgeber. Nach Ansicht des Kommunalen Arbeitgeberverbandes ist der Bereich für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst bereits in den Tarifrunden 2009 und 2015 ganz erheblich aufgewertet worden.

Weitere Verhandlungen in Potsdam soll es am 21. und 22. März sowie am 16. und 17. Mai geben. Verdi fordert für die bundesweit rund 330 000 betroffenen Beschäftigten Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und eine höhere Eingruppierung vieler Beschäftigter. In Baden-Württemberg sind nach Angaben der Arbeitgeber rund 50 000 Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst von den Tarifgesprächen betroffen.