Ein Verein betreibt den Waldkindergarten seit einem Vierteljahrhundert. Foto: Caroline Holowiecki

Den Waldkindergarten am Rand von Plattenhardt gibt es seit Jahrzehnten. Neue Vorgaben machen nun aber bauliche Veränderungen notwendig.

Der Waldkindergarten Wurzelzwerge soll von der Stadt Filderstadt mit einer neuen Unterkunft bedacht werden. Konkret geht es um die Beschaffung von zwei Containern mit der dazugehörigen Innenausstattung, außerdem sollen zwei Komposttoiletten installiert werden. Den Grund für die Veränderungen nannte der Erste Bürgermeister Falk-Udo Beck vor Kurzem in einer Sitzung des Technischen Ausschusses: Es habe rechtliche Probleme mit den Aufsichtsbehörden gegeben.

Die jetzigen beiden Bauwagen wurden im Rahmen der neu zu erteilenden Betriebserlaubnis für die zwei 15er-Kindergruppen den von den Fachbehörden gestellten Anforderungen nicht gerecht, und zwar wegen der Größe der Wagen und der fehlenden Heizung. Laut dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg sind zudem zwei beheizbare Toiletten notwendig, um den Vorgaben des Arbeitsschutzes sowie den Hygienevorgaben zu genügen. Auch müssen die aufgestellten Tipis, die Vordächer der Bauwagen und die Gerätehütte entfernt werden.

Seit 25 Jahren von einem Verein betrieben

Die Probleme hatten sich tatsächlich bereits 2020 abgezeichnet. Da war aufgefallen, dass bauliche Anlagen, die sich auf dem städtischen Gelände neben der Firma Metrohm befinden, nie genehmigt worden waren. Offenbar sei der Kindergarten aufgrund einer mündlichen Übereinkunft zwischen der früheren Vereinsführung und der Stadtverwaltung errichtet worden, hieß es seinerzeit nach einer nicht-öffentlichen Sitzung des Gemeinderats. Vor allem auf den Erhalt der Tipis wurde seitens der Kindergartenbetreiber gehofft; eine Hoffnung, die sich nun zerschlagen hat.

Betrieben wird der Waldkindergarten am Rand von Plattenhardt von einem Verein, und dies seit rund 25 Jahren. „Wir sind sehr dankbar, dass Ehrenamtliche und freie Träger sich engagieren“, sagte Falk-Udo Beck im Technischen Ausschuss, immerhin trägt der Verein durch die Betreuung von Zwei- bis Sechsjährigen dazu bei, Rechtsansprüche von Filderstädter Familien zu erfüllen. Dafür erhält der Verein regelmäßig eine finanzielle Förderung für den laufenden Betrieb der zweigruppigen Einrichtung und für Investitionen. Die neuen Anschaffungen werden knapp 200 000 Euro kosten.

Die Mitglieder des Technischen Ausschusses stimmten dem Projekt mehrheitlich zu. Nur die Grünen-Fraktion störte sich in puncto Materialität an der angedachten Container-Lösung und enthielt sich. Der Gesamtgemeinderat wird am 25. Juli noch abschließend sein Votum abgeben müssen.