Das Stück „In between“ war Ende 2019 im Städtischen Feierraum zu sehen. Foto: DAT-Kunstschule

Das Ensemble wird mit der Produktion „In between“ in der Kategorie „Theater mit Kindern und Jugendlichen“ ausgezeichnet. Auch das Golberg-Gymnasium in Sindelfingen war nominiert.

Böblingen - Der Fachbereich Tanz und der Fachbereich Theater der Musik-und Kunstschule Böblingen haben mit der Produktion „In between“ den Landesamatheurtheaterpreis 2021 in der Kategorie „Theater mit Kindern und Jugendlichen“ gewonnen. Die Choreografie gestaltete Tanja Treffler, Regie führte Prisca Maier-Nieden.

Insgesamt wurden 116 Inszenierungen in sieben Kategorien eingereicht. „Die Produktion „In between“ hat bei der 17-köpfigen ehrenamtlichen Jury aus professionellen Theaterschaffenden und erfahrenen Amateuren herausragenden Eindruck hinterlassen“, heißt es in der Glückwunsch-E-Mail des Landesverbandes Amateurtheater, der den Preis nun zum fünften Mal verliehen hat.

Die weiteren Nominierten in der Kategorie Theater mit Kindern und Jugendlichen waren die Junge Theaterakademie Offenburg mit „Robin Hood“ von Paul Barone und die Oberstufen-Theater-AG des Goldberg Gymnasiums Sindelfingen mit „Meine Leichen, deine Leichen“ von Royce Ryton in der Regie von Ulrike Fritz und Tobias Walldorf.

Die Freude bei den zehn Spielerinnen und Tänzerinnen des Projektensembles Tanztheater der DAT-Kunstschule ist groß: „Ich bin sehr stolz, dass wir den Preis gewonnen haben und freue mich besonders auf alles, was wir jetzt durch den Gewinn unternehmen dürfen, weil wir während der Pandemie auf so viele schöne Theater-Highlights verzichten mussten“, sagt die 13-jährige Charlotte Rade.

Workshoptag mit allen anderen Preisträgern im Oktober in Pforzheim

Zur Belohnung gibt es einen gemeinsamen Workshoptag mit allen anderen Preisträgern im Oktober in Pforzheim samt Übernachtung und Verpflegung und die feierliche Preisverleihung am darauffolgenden Tag. Außerdem erhält die DAT-Kunstschule 2000 Euro Preisgeld. „Gerne würde ich diese Summe für eine Folgeproduktion einsetzen, da ich mich sehr freue, dass der Plan, die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen DAT-Sparten zu stärken, solche Früchte getragen hat. Damit kommt das Geld auch direkt bei den Schülerinnen und Schülern an, die durch ihr unermüdliches Engagement und ihre hohe Professionalität maßgeblich zum Erfolg der Produktion beigetragen haben“, so Prisca Maier-Nieden, Leiterin der DAT-Kunstschule und Regisseurin der Produktion. Auch Tanja Treffler, die Choreografin, ist begeistert: „Eine wichtige Stärkung der Kunst in diesen Zeiten und eine große Anerkennung für unsere künstlerische und pädagogische Arbeit an der Kunstschule!“

Rückblick auf Entstehung und Produktion

Begonnen hatten die Proben und die Entwicklung der Eigenproduktion bereits im März 2019, wo sich die Teilnehmenden, die bei einem Casting für diese besondere Zusammenarbeit ausgewählt worden waren, zu ersten Proben trafen. Mit dem Tanztheaterprojekt sollten Kinder zwischen 10 und 13 Jahren aus zwei sonst getrennten Fachbereichen erstmals die Möglichkeit zur Zusammenarbeit und damit zum Blick über den Tellerrand des eigenen Fachbereiches bekommen. Ziel war es, die Spieler weitgehend in die Stückentwicklung miteinzubeziehen. So entstand eine Collage, die das Lebensgefühl der Teilnehmenden in den Mittelpunkt stellt: Wie fühlt es sich an dazwischen zu stehen: zwischen Kindheit und Jugend, zwischen Familie und Freunden, zwischen Innen und Außen?

Premiere der Produktion war im November 2019. „In between“ war im Anschluss bis Dezember im Städtischen Feierraum mit großem Zuspruch zu sehen. Die Rückmeldungen der Zuschauer waren so positiv, dass die Möglichkeit, Gastspiele auf Festivals auch außerhalb Böblingens zu geben, nahelag. So bewarb sich die Gruppe erfolgreich um die Teilnahme an den Jugend- und Schultheatertagen Baden-Württemberg in Friedrichshafen. Das Projektensemble war im März 2020 mit diesem Stück eingeladen – ebenfalls eine besondere Auszeichnung, die nur fünf Theatergruppen mit Kindern in Baden-Württemberg erhielten. Das Festival musste dann aber leider pandemiebedingt abgesagt werden. (red)