Am kommenden Donnerstag ist Fronleichnam. Der Tag ist nicht in jedem Bundesland ein Feiertag. Wo also haben die Geschäfte an diesem Tag geöffnet? Wo nicht? Und wie sieht es in Deutschlands Nachbarländern wie Frankreich oder der Schweiz aus?
Für Katholiken ist Fronleichnam ein wichtiger religiöser Feiertag. In diesem Jahr fällt er auf den zweiten Donnerstag nach Pfingsten – also auf den 30. Mai. Der Name bedeutet so viel wie „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“. Er leitet sich ab aus dem Mittelhochdeutschen. Dabei steht „vron“ für „Herr“ und „licham“ für „Leib“.
Fronleichnam ist hierzulande ein Feiertag. Heißt: An diesem Tag müssen viele nicht arbeiten, Geschäfte bleiben geschlossen. Allerdings ist der Tag kein gesetzlicher Feiertag, sondern „nur“ ein regionaler. Nicht in allen Bundesländern können sich Menschen über einen freien Arbeitstag freuen.
Wo ist Fronleichnam ein Feiertag?
Fronleichnam wird vor allem in katholischen Gemeinschaften weltweit gefeiert. In Deutschland ist es nur in folgenden Bundesländern ein Feiertag:
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Hessen
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
- Saarland
In Thüringen und in Sachsen haben die Menschen an Fronleichnam in vereinzelten, überwiegend katholischen Regionen frei.
Wo ist Fronleichnam kein Feiertag?
In den eher protestantisch geprägten, nördlichen und nordöstlichen Bundesländern ist Fronleichnam kein Feiertag. Diese sind:
- Niedersachsen
- Bremen
- Hamburg
- Schleswig-Holstein
- Mecklenburg-Vorpommern
- Berlin
- Brandenburg
- Sachsen-Anhalt
Und wie sieht es in Deutschlands Nachbarländern aus?
Wer über das verlängerte Wochenende einen Ausflug in Deutschlands Nachbarländer machen und dort zum Beispiel shoppen will, hat Glück – denn nicht in allen Ländern ist Fronleichnam ein Feiertag. Geöffnet haben Geschäfte etwa hier:
- Schweiz (regionaler gesetzlicher Feiertag in den größtenteils katholisch bevölkerten Kantonen – etwa Appenzell Innerrhoden, Jura, Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Tessin, Uri und Wallis)
- Frankreich
- Belgien
- Niederlande
- Luxemburg
- Dänemark
- Tschechien
- Italien
In Österreich und Liechtenstein hingegen ist der Tag ein landesweiter gesetzlicher Feiertag. Genau wie in Polen oder etwa auch in Kroatien.
Was wird an Fronleichnam gefeiert?
Mit dem Fest demonstrieren Katholiken öffentlich ihren Glauben. Dabei bringen sie zum Ausdruck, dass Gott in Brot und Wein mitten unter ihnen ist. Als sichtbares Zeichen wird eine reich verzierte Monstranz mit einer geweihten Hostie in feierlicher Prozession durch die Straßen getragen.
Entlang des Prozessionsweges werden Straßen und Häuser festlich geschmückt. An manchen Orten kennt man die Tradition großer Blumenteppiche. Die Prozession macht Station an geschmückten Altären, wo aus den Evangelien vorgelesen, Fürbitte gehalten und mit dem eucharistischen Brot der Segen erteilt wird.
Die Einführung des Fests geht auf eine Vision der Augustinernonne Juliane von Lüttich (um 1191 bis 1258) zurück. Im Traum sah sie der Überlieferung zufolge den Mond, der einen sichtbaren dunklen Fleck aufwies. Sie deutete dies als Zeichen dafür, dass der Kirche ein Fest zu Ehren der Eucharistie fehle.
Bischof Robert von Lüttich führte das Fest für sein Bistum im Jahr 1246 ein. Im Jahr 1264 legte Papst Urban IV. fest, Fronleichnam zehn Tage nach Pfingsten zu feiern. Papst Johannes XXII. (1316-1334) sorgte dafür, dass das Fest in der gesamten abendländischen Kirche gefeiert wird. Die Prozessionen entstanden in Deutschland. 1279 gilt als das Jahr der ersten Fronleichnamsprozession, die in Köln stattfand.
Später empfanden Protestanten das Fest lange als „gegenreformatorische Machtdemonstration“. Vor allem in konfessionell gemischten Gebieten kam es immer wieder zu Spannungen.