Krapfen, Berliner, Berliner Pfannkuchen: Besonders in der Faschingszeit ist dieses Hefeteiggebäck beliebt. Foto: Shutterstock/ Oliver Hoffmann

Alljährlich sind von November bis ins Frühjahr die Narren los und feiern und speisen genüsslich. Besonders beliebt in der Karnevalszeit ist der Krapfen oder auch Berliner genannt. Doch wieso isst man Krapfen an Fasching und wie kann man Berliner zuhause selber machen?

Stuttgart - Bereits im November wird die fünfte Jahreszeit eingeläutet und die Stimmung in den Faschingshochburgen des Landes steigt. Auch mit der Karnevalszeit werden besondere Leckerbissen verknüpft. Wer könnte schon auf einen leckeren Krapfen zum Fasching verzichten?

Karneval, Fasching und Fastnacht

Für die selbe Zeit gibt es verschiedene Begriffe. Doch wo sind die Unterschiede zwischen Karneval, Fastnacht, Fasching und Co.? Hauptsächlich unterscheiden sich die Begriffe durch ihre geographische Verwendung. Im Rheinland feiert man Karneval, während Fasching vor allem in Bayern, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein gefeiert wird. Im Südwesten spricht man dagegen von Fastnacht oder auch Fasnet.

Wann ist die Faschingszeit?

Offiziell eingeläutet wird die Faschingszeit am 11. November. Die großen Faschingsfeiern beginnen dann mit der Weiberfastnacht oder dem Schmotzigen Donnerstag. Die Faschingszeit endet mit dem Aschermittwoch nach Rosenmontag und Faschingsdienstag. Der Karneval diente ursprünglich zum Einläuten der Fastenzeit bis Ostern. Vor dieser anbrechenden Fastenzeit wurde noch einmal gefeiert und ausgiebig gegessen.

Berliner, Krapfen oder Berliner Pfannkuchen

In manchen Regionen sagt man Krapfen, in anderen Berliner und die Berliner selbst nennen das Gebäck Berliner Pfannkuchen. Hierbei handelt es sich um ein Siedegebäck, das in Fett ausgebacken wird, anschließend mit Puderzucker bestreut und auch mit Konfitüre gefüllt wird.

Warum isst man an Karneval Berliner?

Da die Faschingszeit den Beginn der Fastenzeit einläutet, wurde bereits im Mittelalter zuvor noch einmal ordentlich gegessen. Es wurde der Verzehr von fettigen und reichhaltigen Speisen empfohlen, um sich für die kommende Fastenzeit zu stärken. In den folgenden sechs Wochen bis Ostern wurden dann weder Fleisch noch Milchprodukte oder Eier gegessen werden. Auch auf Alkohol wurde verzichtet. Da Berliner reichlich Zucker enthalten, süß sind, eine süße Füllung haben und noch dazu in Fett ausgebacken werden, eigneten sie sich als Speise, bevor man sich in die Fastenzeit begab.

Berliner selber machen

Das leckere Hefeteiggebäck lässt sich auch ganz einfach zuhause selbst backen. Im Internet finden sich zahlreiche detaillierte Rezepte von Ur-Krapfen bis hin zu modernen Variationen. Alternativ gibt es die Krapfen auch ab dem 11. November in jedem Supermarkt und beim Bäcker zu kaufen.

Was man für selbstgemachte Berliner braucht:

  • Milch
  • Butter oder Margarine
  • Mehl
  • Trockenhefe
  • Zucker
  • Vanillezucker
  • Salz
  • Eier
  • Frittierfett
  • Marmelade als Füllung

Vorgehen:

  1. Die Milch kann in einen Topf gegeben werden, darin wird anschließend die Butter zerlassen.
  2. In einer Schüssel können Mehl und Hefe gemischt werden. Dann werden die restlichen Zutaten und die warme Mischung aus Milch und Butter zusammengegeben und mit dem Mehl und der Hefe zu einem glatten Teig verknetet.
  3. Dann muss man den Teig abdecken und gehen lassen.
  4. Das Frittierfett kann dann in einem Topf auf rund 175 Grad erhitzt werden. Wenn das Öl die richtige Temperatur erreicht hat, bilden sich um den Holzlöffel Bläschen.
  5. Nun kann der aufgegangene Teig leicht mit Mehl bestreut werden und auf einer Arbeitsfläche nochmals kräftig durchgeknetet werden.
  6. Der Teig wird jetzt in gleich große Stücke aufgeteilt, die anschließend in den Händen zu runden Bällen geformt werden.
  7. Zwei Tücher mit Mehl bestäuben und die Teigbällchen dazwischen legen und nochmal gehen lassen.
  8. Sind die Bälle richtig aufgegangen, können sie in das Fett gegeben werden und von allen Seiten goldbraun gebacken werden.
  9. Im Anschluss können die Berliner mit einem Schaumlöffel aus dem Topf genommen werden und müssen auf einem Küchentuch abtropfen.
  10. Die Berliner sollten noch während sie heiß sind mit Zucker bestäubt werden.
  11. Anschließend die Krapfen auskühlen lassen.
  12. Die glattgerührte Marmelade in einen Spritzbeutel füllen. Die Lochtülle einstechen und seitlich die Füllung in den Berliner spritzen.

Welche Füllungen für Berliner gibt es?

Der Ur-Krapfen ist mit Hagebuttenmarmelade gefüllt. Mittlerweile haben sich aber zahlreiche Variationen entwickelt. So sind Krapfen heute auch mit Himbeer, Eierlikörcreme, Schokocreme, Erdbeer oder Vanillecreme gefüllt.

Welches Ausbackfett für Berliner?

Hierfür kann man spezielles Frittierfett verwenden. Alternativ ist auch das Ausbacken in reinem Pflanzenöl möglich. Bei Hefeteigen, kann man auch Butterschmalz verwenden.