Unternehmensbesuch mit Geschenken (von links): WSG-Geschäftsführer Felix Rapp, Prokurist Dominique Dewitt und Geschäftsführer Stephen Boyle von der Karcoma-Armaturen GmbH sowie der Maichinger Ortsvorsteher Wolfgang Stierle Foto: WSG

1922 startete Karcoma Armaturen mit einer Fahrradwerkstatt in Gerlingen. Heute produziert der Maichinger Champion Baugruppen, die in der Autoindustrie gefragt sind, in Gartengeräten und Heizsystemen. Künftig wollen die 72 Beschäftigten auch in der Medizintechnik Maßstäbe setzen.

In diesem Jahr feiert das Maichinger Traditionsunternehmen Karcoma-Armaturen GmbH das 100-jährige Bestehen. Bei einem Jubiläumsbesuch beglückwünschte Felix Rapp, der Chef der Sindelfinger Wirtschaftsförderung, die Geschäftsführung, die Unternehmerfamilien Boyle und Richter sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch im Namen der Stadt Sindelfingen.

Felix Rapp: „Die Karcoma-Armaturen GmbH darf auf 100 Jahre erfolgreiche Unternehmensgeschichte stolz sein. Das Unternehmen bereichert die Branchenstruktur, schafft qualifizierte zukunftssichere Arbeitsplätze, sorgt für den Fachkräftenachwuchs und tätigt Investitionen, die den Wirtschaftsstandort Sindelfingen attraktiv machen und weiter stärken. Wir danken für dieses Standortbekenntnis und wünschen Karcoma weiterhin viel Erfolg.“

Vor Kurzem wurde das Jubiläum mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gefeiert. Zu diesem Anlass hatte sich die Geschäftsführung etwas Besonderes ausgedacht: In Geschenkform wurde laut einer Pressemitteilung dem ganzen Karcoma-Team eine Auswahl der Werte überreicht, für die das Unternehmen steht:

Für den Gemeinschaftsgeist: ein „Karcoma-Gin“

Gute Zusammenarbeit und Zusammenhalt: Ein „Karcoma-Gin“, gemeinsam angesetzt von allen Bereichsverantwortlichen. Jeder von ihnen war für die Auswahl und Dosierung einer Zutat „verantwortlich“.

Tradition und Moderne: ein Taschenmesser im Karcoma-Design mit integriertem USB-Stick, das in der analogen und digitalen Welt den Spagat der Zeitreise des Unternehmens symbolisiert.

„Die täglich gelebten Werte Fairness, Innovation, Teamwork: Passende Zitate, ausgesucht von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern selbst, sind gerahmt im ganzen Firmengebäude und auf Kaffeetassen sichtbar“, heißt es weiter.

Mit 72 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Unternehmen spezialisiert auf hochwertige hybride Baugruppen und Module in mechanischen Anwendungen. Vom Automotive-Bereich über Gartengeräte bis hin zu Heizsystemen kann es bei anspruchsvollen physikalischen, chemischen und funktionalen Anforderungen auf jahrzehntelange Erfahrung und Kompetenz in der Kunststoff- und Metallfertigung zurückgreifen; dasselbe gelte für die Montage der Erzeugnisse .

Für die Zukunft strebt Karcoma neue Geschäftsfelder an, zum Beispiel in der Medizintechnik. Bestehende im Sektor handbetriebener Motorgeräte sollen weiter ausgebaut werden.

2021 ausgezeichnet: Zum dritten Mal „Stihl-Lieferant des Jahres“

Mit Weltmarktführern im Bereich der Nutzgeräteindustrie hat Karcoma eine enge Entwicklungs- und Fertigungspartnerschaft. „Vom Weltmarktführer Stihl wurde das Unternehmen Ende Juli bereits zum dritten Mal ausgezeichnet als Stihl-Lieferant des Jahres 2021“, schreibt die Wirtschaftsförderung. Das Unternehmen investiere stetig in seine IT-Infrastruktur sowie in moderne Maschinen, Fertigungstechnologien und Gebäudetechnik für eine effiziente und klimafreundliche Fertigung. In einem aktuellen Bauprojekt werde der Rohmaterialzufluss durch das Schaffen weiterer digitalisierter Abläufe optimiert, um die Projekte rund um das Themenfeld Industrie 4.0, wie beispielsweise fahrerlose Transportsysteme, forcieren zu können. Große Bedeutung hat die Lehre mit derzeit elf Azubis in Berufsbildern wie Metalltechnik, Maschinen- und Anlagenführer/in, Fachinformatiker/in – Systemintegration sowie Industriekaufmann-/frau. Karcoma hat eine eigene Ausbildungswerkstatt mit modernsten Programmiermöglichkeiten, heißt es im Pressetext.

Die Karcoma-Geschichte

Erst Gerlingen, dann Maichingen
Der Name Karcoma geht auf den Unternehmensgründer Karl Collmer zurück. 1922 hatte er sich mit einer Fahrradwerkstatt in Gerlingen selbstständig gemacht. Ab 1925 entwickelte und fertigte er Fahrradpedale und Luftpumpen und bekam 1929 sein erstes Patent für einen Ablasshahn für Brennstoffbehälter in Kraftfahrzeugen. 1957 siedelte das Unternehmen in ein größeres Fertigungswerk nach Maichingen um und baute das Portfolio kontinuierlich aus.

Vierte Generation
2005 bezog die Karcoma-Armaturen GmbH ein neues Verwaltungsgebäude und schloss den Neu- und Umbau des Fertigungsgebäudes ab. 2019 übernahm Stephen Boyle in vierter Generation die Geschäftsführung.