Macht die Sensation perfekt: Mit Anna Walther steht erstmals eine Frau an der Spitze der Gemeinde Foto: Stefanie Schlecht

Anna Walther zieht im ersten Wahlgang ins Schönaicher Rathaus ein. Die 36-jährige Renningerin holt 59,88 Prozent der Stimmen und lässt die Mitbewerber klar hinter sich.

Schönaich - Die Überraschung ist perfekt: Anna Walther gewinnt die Bürgermeisterwahl in Schönaich.Mit 59,88 Prozent der Voten ließ die 36-Jährige alle Mitbewerber klar hinter sich und entschied das Rennen bereits im ersten Wahlgang. Damit steht erstmals eine Frau an der Spitze der Gemeinde. Die Renningerin wechselt aus dem Sindelfinger Rathaus nach Schönaich. Von 2015 an leitete sie die Abteilung Bauverwaltung im Dezernat Stadtentwicklung, Klimaschutz und Bauen der Stadt Sindelfingen. Seit 2019 ist sie dort Referentin im Stab des OB im Bereich Strategie, Koordination und Bürgerangelegenheiten.

Sie unterstrich im Wahlkampf ihr Motto „Ins Gespräch kommen. Im Gespräch bleiben“, das sie trotz Pandemie mit den Bürgern in die Tat umsetzen will. Die Mutter zweier Kinder wies „begeistert“ auf die Freizeitangebote und die ehrenamtliche Arbeit vieler Schönaicher hin. Besonders wichtig sei ihr die Fortführung des Ortsentwicklungsplans, die Unterstützung der Wirtschaft und der Dialog mit Bürgern, Gemeinderat, Kirchen, Gewerbetreibenden und Vereinen. „Mein Verständnis vom Bürgermeisteramt ist, konstruktiv miteinander zu arbeiten, denn gemeinsam schafft man mehr“, so Walther bei der offiziellen Kandidatenvorstellung.

Die Wahl von Walther galt im Vorfeld keineswegs als ausgemacht. Mit Markus Mezger (CDU) hatte sie einen starken Mitbewerber. Obwohl beide als Favorit angesehen wurden, erhielt Mezger nur 37,07 Prozent der Stimmen. Der 35-Jährige ist derzeit im Wirtschaftsministerium von Baden-Württemberg tätig und ist gebürtiger Schönaicher. Sein Vater Norbert führte jahrelang die Fraktionsgemeinschaft aus CDU und Freien Wählern im Schönaicher Gemeinderat. Aufgrund der Kandidatur seines Sohnes kündigte Mezger aber seinen Rückzug aus dem Gemeinderat an.