Omikron ist auch im Kreis Böblingen auf dem Vormarsch – und das bei einer nach wie vor niedrigen Impfquote. Foto: Avanti/Avanti/Ralf Poller

Im Kreis sind bereits 25 Omikron-Infizierte registriert. der Böblinger Landrat fordert dringend zum Boostern bereits nach drei Monaten auf. Das ist laut Stiko jetzt möglich.

Kreis Böblingen - Die Omikronvariante wirft ihre Schatten im Landkreis Böblingen. Stand Donnerstag verzeichnet das Gesundheitsamt 25 Fälle, Tendenz laut Pressemitteilung stetig steigend.

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Nicht nur die Impfquote im Kreis sei unzureichend, heißt es. Auch in Sachen Auffrischungsimpfung herrsche Nachholbedarf. Am 19. Dezember waren 22 Prozent der Bewohner zum dritten Mal geimpft. Umgerechnet auf die Einwohner betrage die absolute Zahl derer, die noch geboostert werden müssten, rund 200 000. Das sei kein zufriedenstellender Wert. Genauso wenig wie die 63,6 Prozent der Vollimmunisierten, meint Landrat Roland Bernhard: „Die nächste Welle steht bevor, es droht eine explosive Verbreitung mit der neuen Variante und damit erneut eine Überlastung unserer Kliniken.“

Impfschutz gegenüber Omikron ist ohne Auffrischung weitgehend verwirkt

Gleichzeitig zeigten mehrere Studien einen deutlich verbesserten Immunschutz nach erfolgter Boosterimpfung. Wenn es nicht gelinge, diese 200 000 Einwohner zeitnah das dritte Mal zu impfen, sieht der Böblinger Landrat schwarz in Anbetracht der nahenden fünften Welle, die sich am rasantesten ausbreiten und wie ein Tsunami wirken werde. „Kümmern Sie sich bereits nach drei Monaten seit der Zweitimpfung um Ihre Auffrischungsimpfung“, rät Bernhard und bezieht sich dabei auf eine diesbezüglich aktualisierte Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko).

Ärztin: Zweifachimpfung reicht für Omikron nicht

Die Sindelfinger Laborärztin Martina Burchert-Graeve erläutert: „Die beiden Impfstoffe von Biontech/Pfizer und von Moderna, die zum Boostern verwendet werden, sind hinsichtlich ihrer Wirksamkeit völlig gleichwertig. Aktuelle Daten deuten auf einen stark verringerten bis aufgehobenen Impfschutz nach der Zweifachimpfung gegenüber der Omikron-Variante hin.“

Nach den Feiertagen gilt 2G-Plus für alle ohne Auffrischungsimpfung

Laut neuer Corona-Verordnung müssen in Baden-Württemberg nach den Feiertagen auch zweifach Geimpfte und Genesene wieder einen Test in Restaurants und vielen anderen Bereichen vorzeigen. Von der Testpflicht sind nur dreifach Geimpfte befreit.

Viele Impftermine über die Feiertage und danach

Viele niedergelassene Ärztinnen und Ärzte impfen, es gibt nach wie vor dezentrale Angebote (z.B. auch das Pop-up Impfen in Herrenberg und Leonberg), und zu guter Letzt gibt es den Kreisimpfstützpunkt (KIS) in Sindelfingen, wo ein breites Angebot zentralisiert ist und viele Termine zur Verfügung stehen, oder man auch einfach in bestimmten Zeitfenstern ohne Termin kommen kann. Der KIS ist auch am zweiten Weihnachtsfeiertag (26.12.) und an Silvester, wie üblich mit Terminvereinbarung zwischen 9 und 13 Uhr geöffnet. In diesen Zeitfenstern wird es auch Termine für Kinder geben. In den Pop-up Zentren in Herrenberg und Leonberg wird bis 30.12. und wieder ab 2. Januar geimpft.

Termine Alle Zeiten dazu, Terminvereinbarungslink oder auch Öffnung ohne Termin sowie weitere Impfmöglichkeiten finden sich auf der Homepage des Landkreises Böblingen, Stichwort „Informationen zur Corona-Impfung“, siehe www.lrabb.de