Rauch steigt nach anhaltenden Kämpfen in der Hauptstadt Khartum über Dächern auf. Foto: dpa/Marwan Ali

Tschad, Ägypten und in den Südsudan sind die Ziele vieler Flüchtlinge aus dem Sudan, die sich vor den Kämpfen in ihrem Land in Sicherheit bringen möchten.

Zehntausende Sudanesen flüchten unter Lebensgefahr auf dem Landweg in die Nachbarländer des afrikanischen Staates. „Zivilisten fliehen aus den von Kämpfen betroffenen Gebieten unter anderem in den Tschad, nach Ägypten und in den Südsudan“, teilte das UN-Nothilfebüro (OCHA) am Montag mit. Tausende Flüchtlinge versammelten sich demzufolge auch an der Grenze zu Äthiopien.

Eine Feuerpause, die die Konfliktparteien anlässlich der Eid-al-Fitr-Feierlichkeiten zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan vereinbarten, soll am Montagabend zu Ende gehen. Sie war seit Freitagabend ohnehin nur teilweise eingehalten worden. In Folge könnte es erneut zu einer Intensivierung der Gefechte kommen.

Zwei Männer ringen um die Macht

Vor mehr als einer Woche waren im Sudan schwere Kämpfe zwischen dem Militär und Paramilitär des Landes am Horn von Afrika ausgebrochen. De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, kämpft mit dem Militär gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, den Anführer der mächtigen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF).

Die zwei Männer führten das 46-Millionen-Einwohner-Land seit zwei gemeinsamen Militärcoups 2019 und 2021. Gemäß den Angaben der UN sind seit Beginn des Konflikts mindestens 427 Menschen getötet und 3700 verletzt worden. Die eigentliche Opferzahl wird jedoch als wesentlich höher vermutet.