Schüler der Sindelfinger Eichholzschule haben im JFZ Solarlampen für Menschen in Afrika zusammengebaut. Foto: Volker Rose/JFZ

Das Projekt „Licht für Afrika“ des Jugendforschungszentrums Sindelfingen gibt es bereits seit 2016. Zuletzt waren wieder einmal Eichholz-Schüler dran.

Sindelfingen - In vielen Gegenden Afrikas gibt es bis heute keine durchgehende Versorgung mit Elektrizität. Doch die Sonne scheint reichlich auf dem großen Kontinent. Mit einfachen Solarlampen, die man tagsüber auflädt, haben auch die Bewohner kleiner und abgelegener Orte die Möglichkeit, eine ganze Nacht lang Licht zu nutzen – unabhängig vom lokalen Elektrizitätsnetz.

Dies gilt auch für Gambia an der Atlantikküste, wo das Sindelfinger Jugendforschungszentrum (JFZ) Projektpartner sitzen hat. Für Bildung, vor allem die der Kinder, spielt Licht eine wichtige Rolle. Immerhin kann keiner lesen und lernen, wenn es dunkel ist. Mithilfe von kleinen Solarlämpchen haben Kinder, auch in den einfachsten Hütten Beleuchtung und können so ihre Schulbücher lesen und entsprechend lernen. Solarlampen haben einen weiteren Vorteil: Sie können die gefährlichen und schmutzigen Kerosin-Leuchten ersetzen, die bislang noch viel in Benutzung sind.

Kinder lernen Grundlagen im technischen Arbeiten

Hier setzt das JFZ-Projekt an. „Unsere Schüler bauen eine Solarlampe mit Power-LEDs, Akkus und Solarzellen. Diese werden auf das Hüttendach gelegt. Diese Technologie ist auch bei uns gerade in. Es werden Leiterplatten bestückt, gelötet, montiert und getestet. Damit lernen auch unsere Schüler hinzu und bauen ihre technischen Fähigkeiten aus“, erklärt Volker Rose, studierter Elektroingenieur und seit neun Jahren ehrenamtlich als einer der fachlichen Betreuer im JFZ aktiv. „Das Projekt läuft bei uns bereits seit fünf Jahren. Wir haben im Jugendforschungszentrum rund 500 Lampen zusammengebaut“, merkt Rose an.

Die Eichholzschule in Sindelfingen war im Jahr 2016 die erste Einrichtung, die sich für dieses Projekt engagiert hatte. Auch andere Schulen und Firmen im Landkreis Böblingen, darunter in Böblingen selbst, Schönaich, Holzgerlingen, Döffingen und Sindelfingen haben sich bereits für das Projekt engagiert. Die Materialkosten von etwa 20 Euro werden meist von Sponsoren gestiftet.

Win-Win-Situation für Schüler in Deutschland und Afrika

Zuletzt waren wieder einmal Eichholz-Schüler zu Gast. Die Gruppe habe durch ihr Tüfteln im JFZ einmal mehr vom Projekt profitiert, findet Betreuer Volker Rose. Die Jugendlichen hätten etwas Positives geschaffen, über das Schulleben in Afrika gelernt und schließlich sich auch technisch weiter gebildet. „Wir freuen uns natürlich stets über weitere Interessenten und Sponsoren, die unsere naturwissenschaftlich-technische Arbeit mit Schülern fördern und unterstützen möchten“, sagt Rose abschließend.

Im Jugendforschungszentrum auf dem Gelände des technischen Schulzentrums der Gottlieb-Daimler-Schule 2 in Sindelfingen wird seit 2013 geforscht und getüftelt, zum Beispiel in Ferienkursen für Schüler. Das Ziel: Junge Menschen in die Welt von Technik, Programmieren oder handwerklichem Arbeiten einführen und damit ein Feuer für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) entfachen. So wurden in anderen Projekten bereits Roboter programmiert, Holzautos zusammengebaut, die leuchten und blinken können oder kleine Uhren konstruiert, die die Schüler mit nach Hause nehmen dürfen.