Joachim Streich ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Foto: dpa/Ronny Hartmann

Der DDR-Rekordtorschütze Joachim Streich ist tot. Er verstarb drei Tage nach seinem 71. Geburtstag.

Innerhalb von nicht einmal drei Monaten trauert Deutschland um eine weitere Ikone des DDR-Fußballs. Nach Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner, der am 19. Januar im Alter von 70 Jahren verstarb, vermeldete der 1. FC Magdeburg den Tod des Rekordtorjägers Joachim Streich, der drei Tage nach seinem 71. Geburtstag nach kurzer, schwerer Krankheit starb. 

Wie der Drittligisten mitteilte, erlag der ehemalige Weltklasse-Torjäger am Samstag einer heimtückischen Krebs-Erkrankung, die erst vor relativ kurzer Zeit festgestellt worden war. Erst im November war der einstige Weltklasse-Stürmer in die Hall of Fame des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund aufgenommen worden.

„Gerd Müller des Ostens“

Der „Gerd Müller des Ostens“ erzielte 55 Tore in 102 Länderspielen für die Auswahl der DDR sowie insgesamt 229 Treffer für Magdeburg und Hansa Rostock in der Oberliga. 

„Wir sind fassungslos und trauern um unsere Vereinslegende Joachim Streich, der heute im Alter von 71 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben ist. Achim, Ruhe in Frieden!“, twitterte der FCM.

Der FC Hansa schrieb: „Bei seinen Mitmenschen war Joachim Streich nicht nur wegen seiner hervorragenden fußballerischen Fähigkeiten, sondern auch wegen seiner Geradlinigkeit und Aufrichtigkeit hochgeachtet. Für seine offene und direkte Art wird er für immer in Erinnerung bleiben – und seine Rekorde für die Ewigkeit stets ein Teil der Geschichtsbücher des deutschen Fußballs sein.“ Rostock wird am Sonntag gegen Jahn Regensburg vor Anpfiff eine Schweigeminute einlegen und mit Trauerflor auflaufen.

Ende März hatte Streich eine Erkrankung des Knochenmarks öffentlich gemacht, eine geplante Stammzellentransplantation musste wegen einer Lungenentzündung abgesagt werden.

„Das waren sehr schlimme Tage für mich“

Myelodysplastisches Syndrom - eine Erkrankung des Knochenmarks, die in Leukämie übergehen kann, war diagnostiziert worden. Die Diagnose habe er schon länger, bestätigte Streich unlängst der Bild-Zeitung. Aber er versuche „positiv damit umzugehen. Abgesehen davon, dass ich mich oftmals schlapp fühle, gelingt mir das ganz gut“.

Zunächst wurde Streichs Blut durch Transfusionen in Magdeburg erneuert. Ein Arzt riet ihm nach einer Untersuchung im Leipziger Universitätsklinikum zu einer Stammzelltransplantation. 

Streich gewann Olympia-Bronze

Dann allerdings der Rückschlag: „Alles war vorbereitet, ich war schon auf Station“, berichtete Streich: „Doch dann kam eine Lungenentzündung dazwischen. Ich musste wieder entlassen werden. Das waren sehr schlimme Tage für mich“, meinte Streich zuletzt. Streich war der Mann, der aufgrund seines Torriechers in der DDR-Oberliga am meisten gefürchtet war. Dreimal wurde er Pokalsieger, zweimal Fußballer des Jahres und holte viermal die Torjäger-Krone. 

Mit der DDR-Auswahl gewann Streich außerdem Olympia-Bronze 1972, den Olympiasieg 1976 in Montreal verpasste er aufgrund eines Schlüsselbeinbruchs.