Kleine Rehe werden von ihren Müttern oft im hohen Gras abgelegt, um auf sie zu warten. Foto: imago/Zoonar

Seit einigen Jahren fliegen Ehrenamtliche der Kreisjägervereinigungen Böblingen und Leonberg mit Drohnen die Felder von Landwirten ab. So sollen unter anderem Rehkitze gerettet werden, bevor die Mähmaschine kommt.

Wer in der kommenden Zeit plant, seine Wiesen oder Felder zu mähen, kann sich bei den Kreisjägervereinigungen Böblingen und Leonberg melden. Das teilt das Landratsamt mit. Die Jäger setzen Drohnen ein, um im Gras versteckte Rehkitze aufzuspüren – damit sie nicht von den Mähmaschinen getötet werden.

„Aktuell sind die Mäharbeiten auf den Wiesen schon in vollem Gang und mit ihnen ein regelmäßig wiederkehrendes Problem“, heißt es von Seiten des Landkreises. Dabei besteht die Gefahr, dass kleinere Tiere in die Maschinen geraten und so verenden. Es komme immer wieder vor, dass Landwirte ihre Grundstücke vor dem Mähen nicht auf Tiere untersuchen.

Ein kostenfreies Angebot soll helfen, die Tiere zu finden. Das gibt es schon seit einigen Jahren. Ehrenamtliche Helfer der Kreisjägervereinigungen können auf Anfrage mit einer Drohne mit Wärmebildkamera die Wiese abfliegen. So werden versteckte Rehkitze entdeckt und können in Sicherheit gebracht werden, damit sie von ihren Müttern wiedergefunden und angenommen werden.

Hunderte von kleinen Kitzen würden so Jahr für Jahr gerettet, heißt es. Darüber hinaus würden so Kadaver im Heu vermieden, die über die Fütterung bei den Kühen zu Botulismus-Vergiftungen führen könnten.

Für die Kreisjägervereinigung Böblingen erfolgt die Kontaktaufnahme über Telefon 0 70 34 / 93 70 85. Auch gibt es auf der Homepage www.jaeger-boeblingen.de/kitzrettung ein Online-Formular. Für die Kreisjägervereinigung Leonberg sind die „Kitzretter“ mobil unter Telefon 01 57 / 38 16 58 42 zu erreichen.