Die Anrufer agieren besonders perfide, indem sie mit den Ängsten der Angehörigen spielen (Symbolbild). Foto: Eibner-Pressefoto/Fleig

In den Landkreisen Böblingen und Ludwigsburg kommt es wieder zu Betrugsanrufen mit der Corona-Masche. Die Täter behaupten, ein Angehöriger läge schwer krank im Krankenhaus – und fordern hohe Geldsummen.

Kreis Böblingen - Das Polizeipräsidium Ludwigsburg registriert derzeit wieder zahlreiche Anrufe von Telefonbetrügern, die sich als Ärzte oder Krankenhausmitarbeiter ausgeben. Wie die Polizei mitteilt, täuschen die Betrüger den Angerufenen vor, dass ein Verwandter schwer an Corona erkrankt sei und in lebensbedrohlichem Zustand ins Krankenhaus gebracht wurde. Nur ein teures Medikament aus dem Ausland könne sie oder ihn noch retten.

Bargeldübergabe vor dem Krankenhaus

Mit dieser Schilderung ist gleichzeitig eine Bargeldforderung im meist fünfstelligen Bereich verbunden. Die Täter versuchen anschließend, eine Geldübergabe vor einem regionalen Krankenhaus zu vereinbaren, vermeiden aber mit Hinweis auf die Pandemie, dass die Angerufenen ins Gebäude gehen. „Die Übergabe vor dem Krankenhaus soll Seriosität vermitteln“, teilt ein Polizeipressesprecher auf Anfrage mit. Bislang hätten die Betrüger mit ihrer Masche noch keinen Erfolg gehabt.

Die Polizei warnt trotzdem eindringlich davor, auf solche Forderungen einzugehen. Es käme zwar vor, dass Angehörige im Falle eines Notfalls von Krankenhausmitarbeitenden telefonisch informiert werden. Solche Anrufe seien aber niemals mit Forderungen nach Bargeld verbunden, das dann von den angeblichen Mitarbeitern abgeholt werden soll, so die Polizei.

Wie kann ich mich vor der Betrugsmasche schützen?

Die Polizei empfiehlt, den Anrufer direkt nach dem Namen des angeblich erkrankten Angehörigen zu fragen. Zudem solle im Zweifel das von dem Anrufer genannte Krankenhaus angerufen werden – allerdings nur unter einer Rufnummer, die man selbst ermittelt hat. Und wie immer bei den Betrugsanrufen solle die Polizei informiert werden.