Nach einem eskalierten Streit in einer Böblinger Kneipe ermittelt die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung. Foto: Eibner-Pressefoto/Eky Eibner

Zwei Männer müssen sich nach einem nächtlichen Streit im Böblinger Seegärtle wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Ein Augenzeuge bekommt Pfefferspray ab.

Das Polizeirevier Böblingen ermittelt derzeit nach einem Kneipenstreit wegen gefährlicher Körperverletzung gegen zwei Männer. Wie die Polizei berichtet, war es am Dienstagabend gegen 22.40 Uhr im Seegärtle zu einer Auseinandersetzung zwischen vermutlich vier Personen gekommen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand saßen in dem Lokal eine 30 Jahre alte Frau und ein 55 Jahre alter Mann gemeinsam an einem Tisch. Am Tisch daneben saßen eine 56 Jahre alte Frau und zwei Männer, der eine 62, der andere 35 Jahre alt. Laut Polizei bestehen zwischen den Personen familiäre Beziehungen. Auslöser des Streits könnte ein Beziehungskonflikt zwischen der 30-Jährigen und dem 35-Jährigen gewesen sein. In dem Lokal war dieser Konflikt im Beisein der Verwandtschaft des Paares offenbar eskaliert.

Zunächst sei ein kurzer Streit zwischen der 56 Jahre alten Frau und dem 55-Jährigen am anderen Tisch entbrannt. Daraufhin wollten die 30-Jährige und der mit ihr verwandte 55-jährige das Lokal verlassen. Allerdings seien dann der 62- und der 35-Jährige auf die beiden losgegangen. Daraufhin sei es zu tumultartigen Szenen gekommen, bei denen der Konflikt nicht nur mit Händen und Füßen, sondern wohl auch mit Besteckteilen aus dem Restaurant ausgetragen wurde. Die Polizei rückte mit mehreren Streifenbesatzungen an und fand zunächst eine ziemlich unübersichtliche Situation vor. „Es war ein heilloses Durcheinander und für die Beamten vor Ort war zunächst nicht erkennbar, wer zu den Konfliktparteien gehörte“, sagt Polizeipressesprecherin Yvonne Schächtele.

Augenzeuge nähert sich hektisch und bekommt Pfefferspray ab

So kam es dann wohl auch dazu, dass ein mutmaßlich Unbeteiligter ebenfalls zu Schaden kam. Laut Polizeibericht hatte sich ein 25-Jähriger entgegen der Anweisung der Einsatzkräfte hektisch auf eine Beamtin zubewegt, die daraufhin Pfefferspray gegen ihn einsetzte und ihm Handschellen anlegte. „Es hieß, dass Messer im Spiel sind“, erklärt Polizeisprecherin Schächtele, deswegen seien die Einsatzkräfte besonders auf der Hut gewesen und hätten sämtliche Gäste zum Stillhalten aufgefordert. Wie sich herausstellte, war der 25-Jährige nur ein Augenzeuge.

Die 30-jährige Frau und ihr 55-Jähriger Verwandter wurden mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Der 62-Jährige, der ebenfalls leicht verletzt wurde, und der 35-Jährige wurden vorübergehend festgenommen. Mittlerweile sind sie wieder auf freiem Fuß. Gegen sie wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.