Stimmungsvoll starten einige Belegschaften in die Warnstreikphase. Foto: dpa/Christoph Soeder

Nach dem eher betulichen Auftakt der Warnstreiks in der Metallindustrie Baden-Württemberg muss es jetzt rasch ums Ganze gehen, um eine erbitterte Auseinandersetzung zu verhindern, meint Matthias Schiermeyer.

Es muss die IG-Metall-Strategen in Baden-Württemberg etwas plagen, dass gleich nach dem Ende der Friedenspflicht erst mal Wochenende, Feiertag und Herbstferien folgen. Da kann der sonst so machtvoll auftretende Bezirk nur eine leichte Brise statt des Warnstreiksturms bieten. Es sind Aktionen, die den Betrieben zunächst kaum weh tun und die Arbeitgeber nicht zum Einlenken bringen werden. Allen ist seit Langem klar, dass diese unruhige Phase unvermeidlich ist. Der medialen Wirkung der bundesweiten Kampagne tut der betuliche Auftakt im Südwesten keinen Abbruch: Da irgendwo immer ein bisschen gestreikt wird, entsteht schon jetzt der (übertriebene) Eindruck, als werde die Republik von einer großen Protestwelle überrollt.