Die einstigen Gebäude der Hangweide sind abgeräumt. Foto: Florian Ladenburger

Der Gemeinderat in Kernen verabschiedet einen 15,3 Millionen Euro schweren städtebaulichen Vertrag zur Erschließung der Hangweide.

Mit einem Millionen-Investitionspaket habe der Gemeinderat die Weichen für Kernens Entwicklung gestellt, heißt es in einer Mitteilung aus dem Rathaus. Der Gemeinderat Kernen habe in seiner jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit den Weg für die konkrete Umsetzung des Zukunftsprojekts Hangweide geebnet. Das Gremium stimmte dabei der detaillierten Erschließungsplanung der Büros Henning Larsen und Klinger und Partner zu und übertrug die Erschließungsarbeiten an die Projektgemeinschaft Hangweide.

Spatenstich Mitte 2025 geplant

Mit einem Investitionsvolumen von 15,3 Millionen Euro für die Erschließung geht das Projekt nun in die entscheidende Phase. Der verabschiedete städtebauliche Vertrag sieht einen ambitionierten Zeitplan vor: Die Ausschreibung erfolgt Anfang 2025, der Spatenstich ist für Mitte 2025 geplant. Bis Mitte 2027 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Was die Verteilung der Baufelder in diesem zentralen Part des für die Internationale Bauausstellung Stuttgart und Region (IBA’ 27) geplanten Urbanen Dorfs zwischen den Projektpartnern angeht, erhält die Gemeinde Kernen mit gut 40 Prozent den größten Anteil. Die Kreisbau folgt mit 30,2 und die LBBW-Kommunalentwicklung mit knapp 29 Prozent. Die Infrastrukturfolgekosten von 10,7 Millionen Euro für Kindergarten und Schulerweiterung werden zwischen den Projektpartnern aufgeteilt.

Das als IBA’27-Projekt ausgewählte Quartier wird nach Fertigstellung zwischen 1200 und 1400 Menschen ein neues Zuhause bieten und gilt als Leuchtturmprojekt für die gesamte Region Stuttgart.

In der jüngsten Sitzung g hat der Gemeinderat auch wegweisende Beschlüsse für den Neubau der Haldenschule in Rommelshausen gefasst. Das Gremium erkannte die vorgelegte Entwurfsplanung mit Kostenberechnung von 22,5 Millionen Euro als verbindliche Grundlage an und stimmte dem nachhaltigen Materialkonzept in Holz-Hybrid-Bauweise zu. Mit dem Baubeschluss ermächtigte der Rat die Verwaltung, den Bauantrag zu stellen und die erforderlichen Bauleistungen auszuschreiben. Zudem können die Architekten- und Fachplanungsleistungen für die weiteren Planungsphasen stufenweise beauftragt werden.

Zentralisierung der Abwasserreinigung

Eine deutliche Mehrheit fand sich am Ende auch für die Bündelung der Abwasserreinigung im zentralen Klärwerk am Krättenbach. Hier hat das Gremium Aufträge mit einem Gesamtvolumen von rund 2,5 Millionen Euro vergeben. Das Land Baden-Württemberg unterstützt das gut 22 Millionen teure Großprojekt mit insgesamt 9,2 Millionen Euro Fördermitteln. Im Mittelpunkt stand hier der Um- und Ausbau des Klärwerks Krättenbach. Weiterhin werden die bestehenden Kläranlagen Beibach und Haldenbach zu Pumpstationen umgebaut und über eine neue Druckleitung mit dem Hauptklärwerk verbunden. Parallel dazu erfolgt die Modernisierung zweier Regenüberlaufbecken. Die Arbeiten sollen bis 2027 abgeschlossen sein.