Eine Gänsefamilie watschelt in der Nähe des Ganssees. Foto: Lanksweirt

In Böblingen ist immer wieder eine Gänsefamilie unterwegs und hält den Verkehr auf. Da fragt man sich, ob die Tiere wissen, wie lustig es ist, dass sie nahe des Ganssees rumwatscheln.

QUIETSCH! So dürfte es klingen, wenn unser Leser Jörg Lanksweirt mittags am Ganssee in Böblingen vorbeifährt. Da muss er nämlich täglich lang. Und muss jeden Tag für eine Gänsefamilie bremsen. Die muss da offenbar auch lang. Auf dem Foto, das der Leser uns per E-Mail geschickt hat, sind elf Gänse – vermutlich Graugänse – zu sehen, die vor dem Auto herumwatscheln, aus dem heraus das Bild gemacht wurde. Vier der Vögel laufen auf der Fahrbahn und halten den Verkehr auf. Die anderen sieben benutzen vorbildlich den Gehweg. Ja, sind wir denn hier in Entenhausen? Oder besser gesagt in Gänsehausen?

Wobei man ganz klar sagen muss: die Gänsefamilie hätte echt noch einen draufsetzen können. Es geht noch pointierter. Sie sind zwar in der Nähe des Ganssees unterwegs, unser Leser hat sie sogar direkt an der Bushaltestelle Ganssee fotografiert. So weit so gut. Aber – und da liegt die Gans im Rotkraut begraben – haben die Gänse wohl schon mal auf den Stadtplan geguckt?

Haben Gänse einen Stadtplan?

Die Bushaltestelle Ganssee liegt im Schwalbenweg. Und das sind ja noch nicht mal Wasservögel. Auch wenn man vielleicht mit ein wenig Gehirnakrobatik argumentieren könnte, dass sie über mehrere Ecken etwas mit Wasser zu tun haben – man erinnere sich an die Bauernregel mit den Schwalben und dem Gewitter.

Zurück zum Stadtplan. Wenn man sich den nämlich mal mit Verstand anguckt, sieht man direkt auf der anderen Seite des Ganssees eine sehr viel passendere Straße, auf der die Gänsefamilie hätte unterwegs gewesen sein können: den Gansseeweg.

Vielleicht kommt die Familie ja jeden Tag mit dem Bus an der Bushaltestelle an und watschelt dann die kurze Strecke zum Ganssee hinüber. Das ist nicht auszuschließen. Wenn dem nicht so ist, könnten sich die Tiere überlegen, auch mal durch den Gansseeweg zu marschieren. Zumindest um dieser Autorin einen Gefallen zu tun. Von da aus gibt es immerhin auch Watschelwege zum See.