Ein Stück Holz der mittlerweile abgesägten Bäume vom Sindelfinger Marktplatz hat dank eines Gartenbesitzers überlebt. Die Humorkolumne aus dem Kreis Böblingen.
Am Freitag sind auf dem Sindelfinger Marktplatz sechs Bäume gefallen. Der Grund? Wie sollte es im Kreis Böblingen auch anders sein: sie mussten einer Baustelle weichen. Also weniger Baum und mehr Beton? Das könnte man hierzulande fast meinen. Die Zierkirschen und Platanen mussten jedenfalls weichen, damit die Tiefgarage unter dem Sindelfinger Marktplatz saniert werden kann.
Aber statt über diesen Umstand zu schimpfen, nutzte ein Mann, der am Freitagmorgen in der Sindelfinger Innenstadt unterwegs war, die Baumfällarbeiten für seine eigenen Zwecke. Während die Arbeiter die Bäume in ihre Einzelteile zerlegten und diese dann in einen Häcksler bugsierten, um die einst so stolzen Gewächse zu hölzernem Potpourri zu verwandeln, sprach er die Arbeiter an. Nach ein wenig Hin und Her wurde klar: Er hätte gern ein Stück des Holzes. Kein Problem. Schließlich durfte er sich ein passendes Stück aussuchen.
Ist das Brennholz zur Neige gegangen?
Doch was fängt man mit so etwas überhaupt an? Handelte es sich bei dem Passanten um einen verärgerten Bürger, der auf diese Weise zumindest einen Teil dieser in Sindelfingen weithin bekannten Bäume bewahren wollte? Oder war bei ihm das Brennholz zur Neige gegangen? Weit gefehlt. Der Mann braucht das Stück Holz für seinen Garten, er möchte seine Blumen darauf abstellen.
Wem der Verlust der Bäume vom Sindelfinger Marktplatz ans Herz geht, der kann sich nun also zumindest mit dem Gedanken trösten, dass nicht ihr gesamtes Holz als Häcksel geendet ist. Zumindest ein Stück lebt irgendwo als Andenken in einem Garten weiter.