Die historische Strohbandmaschine im Einsatz Foto: Veranstalter

Zum Tag des Schwäbischen Waldes am Sonntag, 18. September, bietet der Historische Verein Welzheimer Wald besondere Vorführungen. Parallel dazu findet in der Innenstadt der 11. Holz- und Bauernmarkt statt – mit verkaufsoffenem Sonntag.

Wie schwer die Frauen und Männer früher auf dem Land schuften mussten, davon können sich die Besucher am Tag des Schwäbischen Waldes am kommenden Sonntag, 18. September, in Welzheim ein Bild machen. Der Historische Verein Welzheimer Wald zeigt Handwerkskunst aus früheren Zeiten; etwa den Einsatz der Strohbandmaschine. Die kam zum Einsatz zu Zeiten, als es noch keine Mähdrescher gab und die Getreideernte reine und arbeitsaufwendige Handarbeit war. Bevor es die Maschine gab, wurden die notwendigen Strohbänder zum Bündeln der Garben von Hand gefertigt. Dabei wurden Strohhalme zu einem Band zusammengeknotet. Diese wurden auf dem Acker ausgelegt, das Getreide auf den Strohbändern abgelegt und diese zu einer Garbe gebunden. Diese Garben wurden dann auf dem Acker aufgestellt, zum Nachtrocknen und zur Abfuhr.

Steinmetz und Schmied beim arbeiten zusehen

Erleichterung brachte später der Einsatz einer Strohbandmaschine mit sich. Im Winter, wenn es auf den Bauernhöfen etwas ruhiger zuging, wurden Strohbänder für die nächste Ernte auf Vorrat angefertigt. Hierfür benötigte man Roggenstroh. Es wurde mit Wasser angefeuchtet, mit dem Dreschflegel bearbeitet oder den Füßen getreten, damit es weich und biegsam wurde. Eingelegt in die Strohbandmaschine wurde dieses Stroh zunächst zu dünnen Seilen, später dann zu einem dicken Strohband verzwirnt, was schlussendlich eine ungeheure Festigkeit ergab. Danach wurde das Band automatisch abgeschnitten, so dass man später ständig die gleiche Länge zum Binden der Garben zur Verfügung hatte.

Heutzutage werden derartige Strohbänder noch für Dekorationszwecke in manchen Wohnungen verwendet. Doch neben der Strohbandmaschine gibt es zwischen 13 und 16 Uhr noch mehr zu entdecken; so kann man bei dem Steinmetz und dem Schmied bei der Arbeit zuschauen. Letzterer versorgte die Bevölkerung mit lebensnotwendigen Gegenständen: Klingen, Hufeisen oder Nägel, um nur einige Beispiele zu nennen.

Von 11 bis 18 Uhr ist Holz- und Bauernmarkt

Nicht nur wegen des Museums lohnt sich der Weg nach Welzheim: Von 11 bis 18 Uhr findet in der Innenstadt der 11. Holz- und Bauernmarkt statt. Traditionell gibt es wieder viele Mitmachaktionen, Ausstellungen, Vorführungen, kulinarische Highlights und Livemusik. Ab 13 Uhr öffnen dann auch die Welzheimer Läden zum verkaufsoffenen Sonntag. Mit von der Partie sind mehr als 50 Beschicker: Einzelhändler, Direktvermarkter und sonstige Teilnehmer bereichern mit ihren Angeboten den Holz- und Bauernmarkt dieses Jahr. „Auf dem Markt lässt man sich am besten von seinen Sinnen leiten“, empfehlen die Initiatoren. „An jeder Ecke ein anderer Duft, der einlädt, die einzelnen Stände zu erkunden und die Produkte zu probieren.“ Neben Ziegenkäse, Wurstwaren, Imkereiprodukten und aufwendig von Hand hergestellten Seifen-, Korb-, und Holzwaren, kann man eine Vielzahl an weiteren heimischen Produkten auf dem Markt direkt beim Erzeuger erwerben. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt.