Leandro Barreiro (l) von Mainz und Hoffenheims Sebastian Rudy kämpfen um den Ball. Foto: dpa/Uwe Anspach

So lockt man nicht mehr Zuschauer ins Stadion: Hoffenheim und Mainz bieten den Fans ein zerfahrenes, teilweise überhartes und weitgehend uninspiriertes Bundesliga-Spiel. Am Ende setzten sich die Gäste durch.

Sinsheim - Die TSG 1899 Hoffenheim hat mal wieder gegen den FSV Mainz 05 schlecht ausgesehen. Die Kraichgauer unterlagen am Samstag in der Fußball-Bundesliga mit 0:2 (0:1) und ermöglichten der Mannschaft von Coach Bo Svensson damit bereits den dritten Sieg in Serie in Sinsheim. Vor nur 8427 Zuschauern - darunter der neue Bundestrainer Hansi Flick aus dem nahen Bammental - trafen U21-Europameister Jonathan Burkhardt (21. Minute) und Neuzugang Marcus Ingvartsen nur eine Minute nach seiner Einwechslung (78.).

Mainzer bauten gelungenen Saisonstart aus

Im März dieses Jahres gab es ein 2:1 für den FSV bei den Hoffenheimern, 2019 gewannen sie gar mit 5:1. Die Mainzer bauten damit ihren gelungenen Saisonstart auf neun Punkte aus vier Spielen aus und stehen weiter in der Spitzengruppe. Saisonübergreifend verloren sie nur zwei der letzten 15 Liga-Begegnungen.

Hoffenheim konnte nach dem 2:2 gegen den 1. FC Union Berlin am zweiten Spieltag erneut keinen Heimsieg landen. Das Team von Chefcoach Sebastian Hoeneß enttäuschte spielerisch auf der ganzen Linie. Die Kraichgauer starteten ohne den von Länderspielen geschlauchten Österreicher Christoph Baumgartner, aber mit der kurz vor Transferschluss zurückgeholten Bayern-Leihgabe Chris Richards.

Mainzer ließen viel Zeit

Der 21-jährige Amerikaner war in der Innenverteidigung neben Kevin Vogt gleich mächtig gefordert. Die Mainzer ließen sich zwar bei Spielunterbrechungen gerne viel Zeit, wenn es aber nach vorne ging, dann gaben sie Gas. So hatte Richards Glück, dass Schiedsrichter Marco Fritz ein Foul von ihm an Leandro Barreiro bei einem Konter nicht ahndete (15.). Ein dagegen umstrittener Freistoß von der Strafraumgrenze verhalf den Gästen zur nächsten Chance: Jeremiah St. Juste zwang Torwart Oliver Baumann zu einer Parade (17.).

Während die Hoffenheimer vorne kaum zueinander und auch noch schlecht in die Zweikämpfe fanden, schlugen die Rheinhessen dann richtig zu: Nach einem Fehlpass von Jacob Bruun Larsen setzte Dominik Kohr Burkardt in Szene und der 21-Jährige ließ Baumann keine Chance.

Netto-Spielzeit blieb überschaubar

Die Netto-Spielzeit blieb bei vielen Unterbrechungen weiter überschaubar. Von der allgemeinen Verunsicherung der Hoffenheimer ließ sich auch noch Kapitän Baumann anstecken, als er einen Ball dem überraschten Karim Onisiwo an den Kopf kickte. Der Spielführer der Mainzer stand da schon nicht mehr auf dem Platz: Moussa Niakhaté musste nach einer guten halben Stunde verletzt passen.

Mit Baumgartner und Pavel Kaderabek brachte TSG-Coach Hoeneß nach der Pause zwei dringend benötigte neue Kräfte. Zunächst stach aber weiter ein Mainzer mit knallrot gefärbten Haaren hervor: Barreiro tauchte urplötzlich alleine vor Baumann auf, brachte den Ball aber nicht vorbei am TSG-Keeper (50.).

Auch Baumgartner und sein Landsmann Florian Grillitsch, der gerne nach Italien gewechselt wäre und erstmals in dieser Saison eingewechselt wurde, konnten ihrer Elf nicht zu mehr groß helfen. Bevor die TSG eine Schlussoffensive einläuten wollte, entschied der von Union Berlin gekommene Ingvartsen mit dem 2:0 die Partie.