Betriebe und künftige Schulabgänger kommen sich schnell näher. Der Erstkontakt führt häufig zu Praktikum und Ausbildungsstelle. Aidlingen, Nufringen, Ehningen und Gärtringen boten diesmal das Veranstaltungsformat auch für Böblinger und Herrenberger Schulen an.
Wenn der Gong ertönt, dann ist an diesem Dienstagvormittag nicht Pause nach der Schulstunde oder Zeit für den Unterricht. Nein. Dann strömen die Schülerinnen und Schüler in die Sonnenberghalle und gehen zielstrebig zu ihren Gesprächspartnern an den Tischen. Werbebanner der Unternehmen weisen ihnen den Weg. Schon sitzen alle künftigen Schulabgänger ihren möglichen Arbeitgebern gegenüber und die Gespräche beginnen. Durchschnittlich vier Gespräche werden es für jede und jeden der 170 Schülerinnen und Schüler am Ende des Vormittages gewesen sein, um in die Berufswelt hineinzuschnuppern.
33 Unternehmen suchen Nachwuchs
Unternehmen aus Industrie, Handel und Handwerk nutzen ebenso wie soziale oder kommunale Einrichtungen die Chance mit jungen Menschen zu den Themen Ausbildung und duale Studiengänge direkt und auf besondere Weise in Kontakt zu kommen. Diesmal sind 33 Unternehmen vor Ort, um junge Menschen zu erleben nach dem diesjährigen Motto „Zeig uns, wer du bist“.
„Junge Menschen sind mehr als ihr Zeugnis“, weiß Matthias Nowotny von der Dialog-Manufaktur aus Rottenburg, die für das Veranstaltungsformat verantwortlich zeichnet und schon zum vierten Mal für Ehningen und dann auch für weitere Kommunen einer Schülergeneration einen Strauß voller Berufsmöglichkeiten anbietet.
Sichtlich zufrieden zeigen sich deshalb auch die Bürgermeister der veranstaltenden Kommunen zu Beginn des Azubi-Speed-Dating über das Veranstaltungsformat. Und auch die Lehrerkollegien wissen ihre Klassen gut aufgehoben. Schließlich steht das persönliche Kennlernen im Mittelpunkt der Veranstaltung, damit es nach der Schulzeit möglichst schnurstracks weitergehen kann. Eingeladen waren die Abschlussjahrgänge 2023 und 2024.
Handwerksbetriebe finden geeignete Auszubildende
Mit 33 Betrieben sind abermals mehr Anbieter von Ausbildungsberufen vertreten. Kein Wunder. „Das Erfolgsmodell spricht sich herum“, weiß Roland Sichler. Der Inhaber des Meisterbetriebs für Heizung- und Sanitär ist von Anfang an immer dabei und weiß um den großen Nutzen für alle Seiten: „Durch dieses Format haben wir die Chance, junge Menschen mit ihrer ganzen Persönlichkeit kennenzulernen und Nachwuchskräfte zu gewinnen, die sich bewusst für unseren Beruf entschieden haben.“
Einige ehemalige Gesprächspartner sind mittlerweile Teil der Belegschaft des Ehninger Meisterbetriebs. Für Sichler ist das Speed-Dating aber auch eine gute Gelegenheit, die Bedeutung von Handwerksbetrieben herauszustreichen; denn erst wenn die Heizung kalt bleibe, würde es wirklich jedem bewusst, was das Handwerk zu leisten in der Lage sei.
Viele Unternehmen, die in den letzten Jahren schon positive Erfahrungen mit dem Format des Azubi-Speed-Dating gesammelt haben, sind laut Organisator Matthias Nowotny deshalb wieder dabei. Er kontrolliert nicht nur die Zeitvorgaben an diesem Vormittag und den Gong. Für den Geschäftsführer der Agentur ist es eine Herzensangelegenheit, dass die jungen Menschen ihren Traumberuf finden, der ihre individuellen Fähigkeiten im Berufsalltag optimal zur Entfaltung bringt.
Eben deshalb sind wichtige Bausteine des Veranstaltungsformates auch Tugenden wie Verbindlichkeit und Vorbereitung. Die Anmeldung war nämlich für beide Seiten verbindlich. Termine in den Schulen dienten dazu, in den Klassen im Vorfeld die Schülerinnen und Schüler auf die Gespräche vorzubereiten und ihre Stärken und Interessen auszuloten.
Verbindlichkeit und Vorbereitung als Schlüssel zum Erfolg
Das Angebot in der Sonnenberghalle ist nicht nur groß, sondern auch breit, wie auch die Anwesenheit der Bertrandt AG aus Ehningen und Ensinger aus Nufringen zeigt. „Uns ist es wichtig erst einmal in der Schülerschaft bekannt zu werden“ bekennt Marie Weymer. Die Repräsentantin der Bertrandt AG berät auch, was es für Praktikabewerbungen unbedingt zu beachten gilt.
Schüler mit Feuereifer bei der Sache
Und die Schüler? Sie waren mit Feuereifer bei der Sache. Jedes mal, wenn der Gong ertönte ging es zu einem anderen Tisch mit Gegenüber. Entspannt sitzt die 15-jährige Beatrice in der Launch und lässt ihre ersten beiden Gesprächssituationen erst einmal sacken. Sie strahlt über das ganze Gesicht und findet den Vormittag schon jetzt gelungen: „Ich konnte meine Fragen stellen und bekam interessante Antworten und nützliche Tipps. Ich fühle mich wertgeschätzt“, sagt die Schülerin und hofft, dass dies dann auch im Berufsleben so sein wird.
Azubi-Speed-Dating als erfolgreiches Veranstaltungsformat
Kommunen
Nufringen, Ehningen, Gärtringen, und Aidlingen haben 2018 erstmals gemeinsam das Azubi-Speed-Dating für Schüler veranstaltet. Seinerzeit strömten schon zum dritten Mal Schüler in die Ehninger Turn- und Festhalle, um beim Azubi-Speed-Dating jenseits von Noten und Zeugnissen mit Unternehmen über Ausbildungsplätze und duale Studiengänge ins Gespräch zu kommen. Gastgeber war da nicht nur Ehningen, sondern auch Aidlingen, Nufringen und Gärtringen.
Betriebe
Unternehmen aus Industrie, Handel und Handwerk nutzen ebenso wie soziale oder kommunale Einrichtungen die Chance mit jungen Menschen zu den Themen Ausbildung und duale Studiengänge direkt und auf besondere Weise in Kontakt zu kommen.
Schulen
Nicht nur die Schulen der veranstaltenden Kommunen profitieren. In der Aidlinger Sonnenberghalle waren diesmal auch Böblinger und Herrenberger Schulen mit von der Partie. Kein Wunder, sind doch die Schulleitungen der Heckengäu-Gemeinden voll des Lobes, wenn es um die bereits zurückliegenden Veranstaltungen geht.
Dialog Manufaktur
Das Speed Dating ist keine Eintagsfliege. Die durchführende Agentur bereitet die Gesprächssituation bereits in den Klassen vor und coacht die Schülerinnen und Schüler, damit das Speed Dating für beide Seiten – Betriebe und Ausbildungssuchende zu einem Erfolg wird.