Die Polizei hat am Mittwoch in Hessen zehn Wohnungen durchsucht (Symbolbild). Foto: imago images/U. J. Alexander/ via www.imago-images.de

In Hessen rücken am Mittwoch zahlreiche Polizisten aus: Der Verdacht der Ermittler richtet sich gegen mutmaßliche Geldgeber für Terroraktivitäten des Islamischen Staates. Zehn Verdächtige haben die Fahnder ausgemacht. Festnahmen gibt es nicht.

Wiesbaden/Frankfurt - Wegen des Verdachts der Unterstützung der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) sind am Mittwoch in Hessen zehn Wohnungen durchsucht worden. Hintergrund waren nach Angaben der Fahnder fünf Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Terrorismusfinanzierung und der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

„Es hat keine konkrete Anschlagsgefahr gegeben“, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes. Im Blickpunkt der Razzia standen zehn Verdächtige. Die zwei Frauen und acht Männer im Alter zwischen 20 und 51 Jahren sind den Angaben zufolge deutsche, afghanische, kosovarische und türkische Staatsangehörige.

Fast alle hessischen Polizeipräsidien beteiligt

Bei der Aktion am Morgen, an der Polizistinnen und Polizisten im unteren dreistelligen Bereich beteiligt gewesen seien, habe es keine Festnahme gegeben. „Wir haben keine Haftbefehle gehabt“, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt, Nadja Niesen, der Deutschen Presse-Agentur.

Bei den Ermittlungsverfahren ging es in vier Fällen um den Verdacht der Finanzierung des IS mit Spendengeldern. In einem Fall habe der Verdacht auf die Vorbereitung einer Gewalttat vorgelegen. Bei der Aktion wurden Datenträger, Bargeld und weitere Beweismittel sichergestellt. Im Zuge der Razzia seien auch zwei Durchsuchungsbeschlüsse der Bundesanwaltschaft gegen drei mutmaßliche IS-Unterstützer vollstreckt worden.

An der Aktion waren mit Ausnahme von Frankfurt alle hessischen Polizeipräsidien beteiligt. Die Wohnungen wurden etwa in Darmstadt und Kassel durchsucht, in einem Fall auch in der Schweiz, weil einer der Verdächtigen dorthin ausgereist war.