In den Kitas wird seit geraumer Zeit regelmäßig getestet, hier ein Foto von einem Modellprojekt aus dem Frühjahr in Sindelfingen. Foto: /Stefanie Schlecht

Die 6000 ausgegebenen Test-Kits sind eigentlich für Kinder ab sieben Jahren vorgesehen und daher in Kitas völlig unbrauchbar – aber das ist erst den Eltern aufgefallen. Die Stadt muss jetzt neue Tests bestellen.

Herrenberg - In den Herrenberger Kindertagesstätten sind seit Dienstag versehentlich Corona-Schnelltests ausgegeben worden, die eigentlich nicht für die Anwendung unter sieben Jahren vorgesehen sind. Eltern wurden aufmerksam und beschwerten sich beim Rathaus. „Die Stadtverwaltung bittet um Entschuldigung“, hieß es von dort. Zudem gab es nach eingehender Prüfung vorsorglich Entwarnung: Die ausgegebenen Tests würden keine Gesundheitsgefahr für die rund 1300 Kita-Kinder darstellen, betonte die Stadtverwaltung, die jetzt neue Tests beschafft. Das Problem sei bisher nicht kreisweit aufgetreten, sondern nur aus den städtischen Kitas bekannt, teilt Stadtsprecherin Ines Marchand mit. „Die Stadt hat neue geeignete Tests schon bestellt.“ Da es aber noch keinen offiziellen Liefertermin für die neuen Test-Kits gäbe, könne die Stadt noch nicht einschätzen, wann diese eintreffen. Momentan sei geplant, den Zeitraum der Testungen, der ursprünglich ab dem 13. September für drei Wochen angesetzt war, um eine Woche zu verlängern.

Vor Beginn des Testzeitraums seien insgesamt 6000 Tests für 1,80 Euro pro Test bestellt worden, teilt Kathrin Abendschein, Fachberatung Kindertageseinrichtungen Herrenberg, mit. „Den Bedarf haben wir auf etwa 1800 Tests pro Woche für die insgesamt drei Wochen geschätzt“, erläutert Abendschein. Doch nicht alle Eltern hätten die Tests am Anfang der Woche mit nach Hause genommen, deshalb sei noch unklar, wie viele der Tests zurückgehen. Geplant sei, dass die Eltern die Test-Kits wieder an die Kindertageseinrichtungen zurückgeben, damit die Tests in Zukunft vom Kita-Personal verwendet werden können.

Die Eltern reagieren verwundert auf die Panne

Da es sich bei den Kita-Tests um ein freiwilliges Angebot handelt, bleiben die Kindertageseinrichtungen in Herrenberg planmäßig geöffnet, erläutert Ines Marchand. „Es geht weiterhin um die Symptome“, sagt Lisa Friedrich von der Herrenberger Kita Affstätter Tal. „Wenn ein Kind krank ist oder sich unwohl fühlt, dann kommt es nicht“. Sie gehe davon aus, dass die neuen Tests in der nächsten Woche kommen.

Die versehentliche Ausgabe der ungeeigneten Tests war offenbar einigen Eltern aufgefallen, die die Stadt daraufhin ansprachen: „Wir wurden auf Facebook darauf hingewiesen“, sagt Ines Marchand. Offenbar hätten die Eltern dem Beipackzettel der Testkits entnommen, dass diese erst ab einem Alter von sieben Jahren vorgesehen sind. „Die Tests stellen keine Gesundheitsgefahr dar“, stellt Marchand klar. Den Facebook-Nachrichten hätte man zwar entnehmen können, dass bei einigen Eltern „Verwunderung“ herrschte, die meisten hätten aber gelassen reagiert.